Im Körper sieht es bunter aus als die herkömmliche Bildgebung darstellen kann. Denn Röntgen, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) liefern seit jeher schwarz-weiße Bilder. Diese basieren auf kontrastreichen Darstellungen, so dass beispielsweise ein Knochenbruch auf einem Röntgenbild gut zu sehen ist.
Mit einer neuen Technologie des sogenannten Bioimaging steht nun eine farbige 3D-Bildgebung zur Verfügung. Der sogenannte Spectral-CT Scanner des neuseeländischen Unternehmens „Mars“ kann darüber hinaus Knochen, Fett- und Weichgewebe differenziert darstellen. Außerdem können verschiedene Kontrastmittel gleichzeitig gegeben werden.
Farbaufnahmen wichtig für die Krebsforschung
Diese Details können Ärzten helfen, neben Knochenbrüchen verschiedenste Gewebeschäden zu identifizieren, etwa Tumoren und Metastasen. Da verschiedene Biomarker und Nanopartikel ebenfalls detektiert werden können, lässt sich nach Angaben des Unternehmens auch die Gabe von Medikamenten nachverfolgen. Die Möglichkeiten des neuen CT Scanner sind darum für die medizinische Forschung höchst interessant.
Der Spectral-CT-Scanner arbeitet genau wie jedes andere CT-Gerät mit Röntgenstrahlen, basiert jedoch auf dem Next Generation Röntgenstrahlen-Detektor Medipix3RX, der in Zusammenarbeit mit CERN und anderen Partner entwickelt wurde. Dieser Chip und bestimmte Algorithmen ermöglichen dann die 3D-Aufnahmen in Farbe.
Bilder vom Mars
Die Bilder "vom Mars“ sind beeindruckend. Laut dem Unternehmen ist die Entwicklung vergleichbar mit dem Sprung von der Schwarz-Weiß- auf die Farbfotografie.
Das auf Bioimaging spezialisierte Unternehmen Mars wurde 2007 von Physikern, Radiologen, Ingenieuren und anderen Wissenschaftlern gegründet. Schwerpunkt ist die pre-klinische Forschung. Eine kommerzielle Anwendung des neuen Scanners in Röntgeninstituten gilt vorerst als unwahrscheinlich.
Foto: © Mars Bioimaging