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Neuer Rekord bei Corona-Krankschreibungen

Mittwoch, 30. März 2022 – Autor:
Noch nie waren so viele Deutsche wegen einer Corona-Infektion krankgeschrieben wie jetzt – zwei Jahre nach Pandemiebeginn, in der fünften Infektionswelle. Das zeigt eine Analyse von Versichertendaten durch das „Barmer Institut für Gesundheitssystemforschung“ (bifg). Ein Bundesland liegt dabei besonders deutlich über dem Bundesdurchschnitt.
Gelbes Formular für Arbeitsunfähigkeit.

Noch nie seit Beginn der Pandemie waren so viele Deutsche aufgrund einer Corona-Infektion arbeitsunfähig geschrieben. – Foto: AdobeStock/mpix-foto

Noch nie waren so viele Menschen wegen Corona arbeitsunfähig wie aktuell. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des „Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung“ (bifg) von Patientendaten der eigenen Versichertengemeinschaft. Demnach waren in der Woche vom 13. bis 19. Februar 52.100 bei der Barmer versicherte Beschäftigte wegen einer Covid-19-Infektion arbeitsunfähig. Zum Vergleich: Zu den Spitzenzeiten der ersten Wellen waren es bis zu 25.100 Krankengeld-Anspruchsberechtigte, die krankgeschrieben waren. Das entspricht laut bifg einer Steigerung von 108 Prozent.

Die vom bifg vorgelegten Analyse-Aussagen beziehen sich naturgemäß nur auf den Bereich der bei der Barmer Versicherten. Allerdings ist die Barmer, gemessen an der Zahl der Versicherten, die zweitgrößte deutschen Krankenkasse, weshalb die Daten Rückschlüsse auf den Trend für Deutschland insgesamt zulassen.

Covid-19-Fälle: Brandenburg am stärksten betroffen

Im vergangenen Jahr waren pro Woche durchschnittlich 10.430 Barmer-Versicherte mit Anspruch auf Krankengeld wegen einer Corona-Infektion krankgeschrieben. Aktuell am stärksten betroffen ist das Land Brandenburg. Hier liegt die Anzahl der Krankschreibungen wegen Corona in der fünften Welle deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Während in Deutschland insgesamt 139 Personen je 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtigte betroffen sind, sind es in Brandenburg 221.

Krankschreibungen wegen Corona: Deutliche regionale Unterschiede

Wie aus der Analyse weiter hervorgeht, gibt es massive regionale Unterschiede bei den Krankschreibungen aufgrund einer Covid-19-Infektion. Hinter Brandenburg, auf den Plätzen zwei und drei, liegen Bayern und Berlin mit 189 beziehungsweise 164 je 10.000 Versicherten, die aufgrund einer Corona-Infektion krankgeschrieben waren. Schleswig-Holstein bildet das (positive) Schlusslicht. Es lag mit 72 je 10.000 Krankgeschriebenen deutlich darunter. Lediglich Hamburg und Bremen hatten mit 81 beziehungsweise 93 je 10.000 Versicherten ähnlich geringe Arbeitsunfähigkeits-Zahlen in diesem Zeitraum.

Das Covid-19-Bundesländer-Ranking: Wo gibt es die meisten Krankschreibungen – wo die wenigsten?

(wegen Covid-19 in der 7. Kalenderwoche 2022 krankgeschriebene Barmer-Versicherte, Anzahl je 10.000 Krankengeldanspruchsberechtigte)

  1. Brandenburg: 221
  2. Bayern: 189
  3. Berlin: 164
  4. Mecklenburg-Vorpommern: 162
  5. Baden-Württemberg: 152
  6. Sachsen: 146
  7. Hessen: 144
  8. Sachsen-Anhalt: 139
  9. Thüringen: 129
  10. Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz: 113
  11. Saarland: 111
  12. Niedersachsen: 104
  13. Bremen: 93
  14. Hamburg: 81
  15. Schleswig-Holstein: 72
Hauptkategorie: Corona
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