Neuer DNA-Test kann Darmkrebs-Vorsorge verbessern
Das berichten Forscher im New England Journal of Medicine. Mithilfe des DNA-Tests eines amerikanischen Herstellers aus Wisconsin, der molekulare Assays für KRAS-Mutationen, veränderte Methylierungen der Gene NDRG4 und BMP3 sowie den Nachweis des Proteins Beta-Actin enthält, konnten mehr Karzinome entdeckt werden als mit dem herkömmlichen immunologischen Test. Die genetischen Veränderungen treten in Darmkrebszellen und deren Vorläufern häufig bereits auf, bevor es zu Blutungen kommt – sie könnten somit schon zu einem früheren Zeitpunkt Aussagen zur Gefahr, an Darmkrebs zu erkranken, liefern.
Vergleichsstudie mit 10.000 Patienten zeigt Überlegenheit des DNA-Darmkrebstests
Ein Forscherteam um Thomas Imperiale von der Indiana University in Indianapolis hat in einer Vergleichsstudie mit fast 10.000 Patienten eine Überlegenheit des neuartigen DNA-Test festgestellt: Bei allen Teilnehmern im Alter zwischen 50 und 84 Jahren wurden sowohl der neue als auch der konventionelle Test gemacht und danach eine Vorsorge-Koloskopie. Das Ergebnis: Bei 0,7 Prozent der Teilnehmer (absolut: 65) wurde ein Kolorektalkarzinom durch die Koloskopie entdeckt. Der DANN-Test war bei 60 dieser Patienten positiv ausgefallen – der immunologische Test hatte „nur“ 48 Karzinome angezeigt. Dies entspricht einer Sensitivität von 93,2 zu 73,8 Prozent! Diese Überlegenheit zeigte sich auch bei Karzinomen im Stadium I bis II (Sensitivität von 93 zu 73 Prozent) und bei der Erkennung von Adenomen. Diese wurden durch den DANN-Test zu 42 Prozent und den immunologischen Test zu 24 Prozent erkannt.
Für eine engmaschige Kontrolle wird der DNA-Darmkrebstest kaum eingesetzt werden können
Kein Vorteil ohne Nachteile: Der neuartige DNA-Test (der sich erst in der FDA-Zulassung befindet) ist laut Angaben der Forscher kompliziert – etliche Proben konnten nicht verwendet werden – und er wird vermutlich auch teurer sein als der konventionelle Test. Das bedeutet, dass er nicht so häufig wiederholt werden kann, wie der (preisgünstige) konventionelle Test. Für eine engmaschige Kontrolle wird er also wohl kaum eingesetzt werden. Er könnte – so die Forscher – aber eine Alternative für diejenigen Menschen sein, die eine Vorsorge-Koloskopie wegen der unangenehmen Vorbereitung fürchten.
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