Neuer Biomarker für Herzschwäche gefunden
Herzschwäche (Herzinsuffizienz) gehört zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Einige Studien zeigten bereits, dass Botenstoffe, die unter anderem bei der Knochenmineralisation eine Rolle spielen, auch an der Herzschwäche beteiligt sind. Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) gingen diesen Hinweisen in einer Studie nach. Dabei zeigte sich, dass das von Knochenzellen ins Blut abgegebene Hormon Fibroblast Growth Factor 23 (FGF23) eine signifikante Rolle bei der Entstehung von Herzschwäche spielt. Hatten Studienteilnehmer einen hohen FGF23-Spiegel im Blut, verdoppelte sich ihr Risiko, an Herzschwäche zu erkranken.
Unklar, ob der Biomarker auch zur Krankheitsentstehung beiträgt
In der Studie werteten die Wissenschaftler Blutproben von 1.441 Erwachsenen aus. In einem Nachbeobachtungszeitraum von etwa acht Jahren erkrankten 221 Studienteilnehmer an Herzschwäche. „Wie wir erstmals zeigen, könnte FGF23 zukünftig als neuer Biomarker genutzt werden, um das Herzinsuffizienz-Risiko in der Allgemeinbevölkerung zu bestimmen“, sagt Romina di Giuseppe vom DIfE. „Ob FGF23 nur als neuer Marker für Herzschwäche zu sehen ist oder ob er aktiv zur Krankheitsentstehung beiträgt, muss noch erforscht werden“, ergänzt Studienleiterin Cornelia Weikert. „Ergebnisse anderer Studien lassen Letzteres aber vermuten.“
Biomarker sind wichtig, um das Erkrankungsrisiko abzuschätzen und rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten. Im Falle des Hormons FGF23 reicht eine Blutprobe, um den Biomarker nachzuweisen. Die Ergebnisse der Potsdamer Studie wurden in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism veröffentlicht.