Neue Termin-Portale für Corona-Schnelltests in Apotheken
Die jüngste Komponente zur Überwindung der COVID-19-Pandemie sind flächendeckende Corona-Tests. Sie sollen zum einen helfen, einen exponentiellen Anstieg der Ansteckungszahlen zu verhindern, indem Infektionen bei möglichst vielen möglichst früh aufgespürt werden. Zum anderen sollen sie den Getesteten die Möglichkeit eröffnen, alte Freiheiten wiederzuerlangen. Aber wie komme ich schnell an einen Schnelltest heran?
Apotheken: Schnelltest-Kapazitäten im Aufbau
Grundsätzlich dürfen seit Anfang März auch Apotheken die anerkannten PoC-Antigen-Schnelltests an Personen durchführen, selbst wenn sie keine Krankheitssymptome zeigen. Doch ganz nebenbei und aus dem Stand geht das nicht. Die Apotheken müssen die Teststationen einrichten; Mitarbeiter müssen geschult, die technischen Voraussetzungen für Terminvergabe und Mitteilung des Testergebnisses müssen geschaffen werden. Immer mehr Apotheken sind in der Lage, Corona-Tests anzubieten. Damit Verbraucher sie finden können, haben Apotheken verschiedene Termin-Portale eingerichtet.
In Städten sind Schnelltest-Apotheken leichter zu finden
„In Ballungsgebieten findet man schon leicht eine Schnelltest-Apotheke, in ländlichen Regionen ist das bislang noch etwas schwieriger", sagt Thomas Dittrich, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands. Das Portal ist das der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) mit dem Namen mein-apothekenmanager.de. Wenige Tage nach dessen Freischaltung sind nach Angaben der ABDA in dem Schnelltest-Portal inzwischen gut 400 Apotheken gelistet. Täglich kommen neue hinzu.
„Die Apotheken in Deutschland wollen ihren Beitrag leisten und die Bevölkerung möglichst sicher durch diese Pandemie und die nächsten entscheidenden Monate bringen", sagt Jens Psczolla, Geschäftsführer der Beratungsfirma Konzept A aus dem Raum Nürnberg. Sie unterstützt Apotheken beim Aufbau von Testkapazitäten und hat ein zweites Terminportal mit initiiert: schnelltest-apotheke.de.
Infizierte ohne Symptome können entdeckt werden
Durch flächendeckende Schnelltests könnten auch „asymptomatisch“ Infizierte entdeckt werden, sagt Apothekenberater Psczolla – also solche, die das Virus zwar in sich tragen, aber sich gesund wähnen, weil sie keine Krankheitssymptome zeigen. Trotzdem – oder auch deswegen – können sie selbst aber andere anstecken.
So läuft der Schnelltest ab
Wie Verbraucher an einen kostenlosen Corona-Test kommen, lässt sich am Beispiel des Portals schnelltest-apotheke.de durchspielen.
1. Teststation aussuchen
Man sucht sich eine Teststation in seiner Nähe aus, indem man den Namen einer Apotheke eingibt oder seinen Standort mit einem bestimmten Umkreis von Kilometern. Dann meldet man sich mit seinen persönlichen Daten an und bucht einen Termin. Als Terminbestätigung erhält man einen QR-Code, mit dem man sich beim Test ausweisen kann.
2. Zum Testtermin hingehen
Nachdem man zum vereinbarten Termin bei der Teststation angekommen ist, zeigt man den individuellen QR-Code vor, um sich zu legitimieren. Geschultes Personal der Apotheke führt im Anschluss den Testabstrich durch. Nach dem Test kann man das Ergebnis abwarten, das normalerweise innerhalb von 20 Minuten feststeht.
3. Das Testergebnis bekommen
Wer will kann aber die Apotheke auch gleich nach dem Test verlassen. Denn etwa 20 Minuten nach der Entnahme der Probe erhält man eine E-Mail mit dem Testergebnis in Form eines digitalen Zertifikats. Dieses Ergebnis ist als Anhang der Mail in einer verschlüsselten Datei enthalten. Das Passwort zum Entschlüsseln hat man ganz am Anfang, bei der Anmeldung, selbst generiert. Ist das Testergebnis „negativ“, kann man es 24 Stunden lang überall vorzeigen, wo es verlangt wird: digital, auf dem Smartphone, oder analog, als Ausdruck. Ist das Ergebnis positiv, liegt also eine Infektion vor, wird das dem zuständigen Gesundheitsamt automatisch gemeldet und man wird aufgefordert, sich in Quarantäne zu begeben.
Seit Anfang März haben die Deutschen einen Anspruch darauf, sich mindestens einmal pro Woche kostenlos auf Corona testen zu lassen. Die Tests können von Ärzten und Apotheken durchgeführt werden, aber auch von medizinischen Laboren, Rettungs- und Hilfsorganisationen und weiteren Anbietern.