Neue Notdienstpraxis für Patienten mit Covid-19-Symptomen am Campus Charité Mitte
Für Patienten mit schweren Erkältungssymptomen und Verdacht auf Covid-19 hat jetzt eine Notdienstpraxis am Campus Charité Mitte eröffnet. Zugleich hat das Robert Koch-Institut neue Test-Kriterien festgelegt. Die Covid-19-Notfallpraxis in der Philippstraße 10 in 10117 Berlin befindet sich an der Zentralen Notaufnahme und ist täglich von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
Sie besteht aus einem Behandlungsraum, der separat von der Notaufnahme erreichbar ist, einem gesonderten Anmeldezelt gegenüber der Notaufnahme sowie einem Wartebereich in einem beheizbaren Zelt. Zuerst melden sich die Patienten im Anmeldezelt an und nehmen bis zum Behandlungsbeginn im Wartebereich Platz.
Neue Notdienstpraxis für Patienten mit Covid-19-Symptomen
Die Ärzte der Notdienstpraxis werden von der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin gestellt. Im Anmeldebereich nehmen Medizinische Fachangestellte der Charité die Patienten auf und entscheiden gemäß den aktuellen Kriterien des Robert Koch-Instituts, ob ein Abstrich vorgenommen wird.
Die neue Notdienstpraxis wurde eigens für infektiöse Patienten, das heißt, für Patienten mit schweren Erkältungssymptomen beziehungsweise Symptomen, die auf Corona deuten, eingerichtet. Patienten ohne Symptome sowie Ein- und Rückreisende aus Risikogebieten, die einen Test wünschen oder benötigen, erhalten dort keinen Abstrich.
Wann soll auf Covid-19 getestet werden
Aufgrund der gestiegenen Corona-Zahlen und der daraus resultierenden Kapazitätsprobleme in den Laboren hat das RKI für die Herbst- und Winter-Saison 2020/2021 die Testkriterien angepasst. Patienten die beispielsweise nur Schnupfen oder Halsschmerzen haben, sollen nicht mehr getestet werden. Bei Kindern wiederum können Symptome wie Durchfall und Erbrechen oder Muskelschmerz auf Corona hindeuten.
Ein Test ist danach durchzuführen, wenn mindestens eins der folgenden Kriterien erfüllt ist:
- Schwere respiratorische Symptome (beispielsweise akute Bronchitis oder Pneumonie, Atemnot oder Fieber)
- Störung des Geruchs- und Geschmackssinns
- Ungeklärte Erkrankungssymptome und Kontakt mit einem bestätigten Covid-19-Fall
- Akute Atemwegs-Symptome jeder Schwere bei Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe
- Tätigkeit in Pflege, Arztpraxis, Krankenhaus
- Erhöhte Expositionswahrscheinlichkeit, beispielsweise im Rahmen eines Ausbruchs, bei Veranstaltungen mit mehr als zehn Personen in geschlossenen und unzureichend durchlüfteten Räumen und unzureichender Anwendung der AHA-Regeln
- Kontakt im Haushalt oder zu einem Cluster von Personen mit akuter Atemwegserkrankung ungeklärter Ursache und eine erhöhte Covid-19 7-Tages-Inzidenz (mehr als 35/100.000 Einwohner) im Landkreis
- während des Zeitraums der Symptomatik bestand die Möglichkeit einer Weiterverbreitung an viele weitere Personen
- Weiterhin enger Kontakt zu vielen Menschen (Lehrer, Chorleiter, Trainer, Sexarbeiter etc.)
- Kontakt zu vulnerablen Gruppen/Risikopatienten in Familie, Haushalt oder Job
- Klinische Verschlechterung bei bestehender Symptomatik
Foto: Peitz/Charité