Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Neue App für Krebspatienten soll Lebensqualität verbessern

Samstag, 26. September 2020 – Autor:
Ab sofort steht Krebspatienten eine neue App zum kostenlosen Download bereit. Hinter der Mika-App steht das Expertenwissen von mehreren Universitätskliniken.
Hilfe zur Selbsthilfe: Die MIKA-App wurde für Krebspatienten entwickelt

Hilfe zur Selbsthilfe: Die MIKA-App wurde für Krebspatienten entwickelt – Foto: ©utah778 - stock.adobe.com

Sie soll Krebspatienten das Leben erleichtern und eine Art Werkzeug für ein besseres Selbstmanagement sein: Die MIKA-App ist ein neuer Krebs-Therapieassistent fürs Smartphone und ab sofort in den App-Stores kostenlos erhältlich. An der Entwicklung waren Experten vom Universitätsklinikum Leipzig (UKL) und der Charité beteiligt.

Die App soll Betroffenen Hilfe zur Selbsthilfe geben, teilt das  Universitätsklinikum Leipzig mit, und sei ein moderner Krebs-Therapieassistent. Im Vordergrund stehe die Verbesserung der Lebensqualität.

Hilfe zur Selbsthilfe

„Betroffene stehen oftmals vor einem „Berg“ an Problemen. Diesen ‚Berg‘ in ‚kleinere Berge‘ zu priorisieren, was ist wichtig, wo finde ich Hilfe – dafür gibt die App Hinweise und Tipps“, erklärt Prof. Anja Mehnert-Theuerkauf, Leiterin der Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie am UKL.

Nachdem dem Download können die Nutzer zu Beginn ihre spezielle Krebserkrankung sowie weitere Grunddaten wie Symptome oder die aktuell empfundene persönliche Belastung eingeben. Eine Künstliche Intelligenz (KI) ordnet die eingegebenen Daten mit Hilfe von Algorithmen ein und gibt gezielt Hinweise oder macht Vorschläge zu Themen wie Stress, Sport, Ernährung, Schlafhygiene. „Ist zum Beispiel ein gewisses Maß an Belastung überschritten, wird MIKA aktiv und rät dem Betroffenen, sich Unterstützung zu suchen“, sagt  Anja Mehnert-Theuerkauf.

Besseres Selbstmanagement

Das Hauptaugenmerk liege auf dem Selbstmanagement. „Wir geben den Patienten ein Werkzeug an die Hand, um selbst etwas tun zu können“, so Mehnert-Theuerkauf.

Entwickelt wurde die Mika-App vom Berliner Start-Up-Unternehmen Fosanis in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Leipzig und der Berliner Charité.

Psychologin Anja Mehnert-Theuerkauf: „Wir hoffen, darüber Patienten zu erreichen, die Fragen außerhalb des ärztlichen Gesprächs klären oder zusätzlich im Alltag etwas für ihre Lebensqualität tun wollen.“ Eine psycho-onkologische Beratung werde durch die MIKA-App nicht ersetzt, aber ergänzt.

Foto: © Adobe Stock/ utah778

Hauptkategorie: Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Krebs

Weitere Nachrichten zum Thema Psychonkologie

16.10.2017

Um die psychologische Versorgung von Krebspatienten in Deutschland zu verbessern, wurde kürzlich das Projekt isPo (Integrierte, sektorenübergreifende Psychoonkologie) gestartet. Damit soll ein Konzept für eine flächendeckende psychoonkologische Versorgung entwickelt werden.

12.10.2020

Vom 15. Oktober an können Ärzte Gesundheits-Apps auf Rezept verschreiben. Das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte hat die ersten beiden zugelassen: Sie sollen bei Angststörungen und Tinnitus helfen.

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin