Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Nationales Centrum für Tumorerkrankungen bekommt Geldspritze von Land und Bund

Sonntag, 2. November 2014 – Autor:
Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg soll zu einem internationalen Spitzenzentrum der individualisierten Krebstherapie ausgebaut werden. Das Land Baden-Württemberg und das Bundesforschungsministerium sagten dem NCT 3.0 eine Förderung in Millionenhöhe zu.
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen bekommt Geldspritze von Land und Bund

Johanna Wanka: Der Bund fördert den Ausbau des NCT zu einem führenden Zentrum der individualisierten Krebsforschung

Der Bund und das Land Baden Württemberg wollen gemeinsam Ausbau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg zu einem Spitzenzentrum der individualisierten Krebsmedizin finanzieren. Das gaben Bundeforschungsministerin Johanna Wanka und Baden Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am Freitag in Heidelberg bekannt. Die großzügige Zusage erfolgte beim Festakt zum 50-jährigen Jubiläum des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Das DKFZ hatte das NCT vor zehn Jahren gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe als Comprehensive Cancer Center gegründet. Im letzten Jahr wurden am NCT rund 12.000 Krebspatienten behandelt.

NCT: Bis 2019 gibt es 25 Millionen Euro für die Krebsforschung 

Den Ausbau zum NCT 3.0 wollen Bund und Land zwischen 2015 und 2019 mit insgesamt 25 Millionen Euro fördern. Gemäß des Helmholtz-Schlüssels trägt der Bund davon 90 Prozent und das Land 10 Prozent. Weitere 20 Millionen will das Land Baden-Württemberg für den Bau des neuen NCT-Gebäudes zur Verfügung stellen.

„Die Zukunft des NCT liegt darin, jedem Patienten und jeder Patientin künftig eine maßgeschneiderte Therapie anbieten zu können“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka am Freitag. „Das ist das Herzstück der individualisierten Medizin, die der Bund auch mit einem eigenen Aktionsplan gezielt stärkt.“

Umfassende genetische Analysen geplant

Am NCT setzen die beteiligten Organisationen eine Kombination aus tumorbiologischer Forschung und innovativer Krebsmedizin um. Die Geldspritze in Höhe von 25 Millionen Euro soll für den Aufbau innovativer Programme der Krebsgenomanalyse, die Etablierung eines Programms zur Erprobung neuer Verfahren für moderne, individualisierte Krebsbehandlung sowie für den Ausbau interdisziplinärer Profilbereiche verwendet werden. „Bei fortgeschrittenen Tumorleiden können wir den Betroffenen heute kaum wirksame Behandlungen anbieten“, sagte DKFZ-Chef Otmar Wiestler. „Nur durch eine umfassende Analyse des individuellen Tumorgewebes lassen sich charakteristische Strukturen der Krebszellen entdecken, die wir mit modernen Medikamenten attackieren können. In einem ausgebauten „NCT 3.0“ werden noch sehr viel mehr Patienten von diesen zukunftsweisenden Technologien profitieren.“

Ministerin Bauer meinte, der Ausbau zum NCT 3.0 stärke Heidelbergs Position in der Spitzengruppe der internationalen Krebsforschung und –medizin. „Wir schaffen damit neue Möglichkeiten bei der Erfassung der genetischen Grundlagen von Krebs sowie individualisierten, also maßgeschneiderten neuen Therapien für die Patienten, so Bauer. Von den Erkenntnissen könnten künftig auch Krebspatienten über Heidelberg hinaus profitieren.

Foto: idw/ acatech/Benzler

Hauptkategorien: Gesundheitspolitik , Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Tumor , Tumorzentrum

Weitere Nachrichten zum Thema Krebsforschung

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Der Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft Dr. Johannes Bruns über den Aufbau von flächendeckenden klinischen Krebsregistern und warum Daten für die Krebsbekämpfung unverzichtbar sind.
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin