Patienten, die unter Asthma oder allergischer Rhinitis leiden, haben ein hohes Risiko, Nasenpolypen zu entwickeln. Dies haben iranische Ärzte in einer Studie mit 250 Patienten herausgefunden. Bei 25 Prozent der Asthmatiker und 23 Prozent der Heuschnupfenpatienten fanden sie Nasenpolypen. Je stärker die Beschwerden waren und je länger die Erkrankung bislang schon andauerte, desto höher war die Wahrscheinlichkeit für die gutartigen Wucherungen. Die Studie wurde im Journal of Laryngology & Otology veröffentlicht.
Nasenpoypen, Asthma und Allergien
Warum Asthma und Allergien mit einem erhöhten Risiko für Nasenpolypen einhergehen, ist bislang nicht bekannt. Möglicherweise führt die Veränderung beim Atmen, die sowohl bei Asthma als auch bei Heuschnupfen auftritt, zur Entstehung der Polypen. Allerdings vermutet man, dass es auch eine Wechselbeziehung zwischen den Erkrankungen geben kann. Denn nicht nur verschlechtern Asthma und Allergien die Nasenschleimhaut und können so zu Polypen führen, sondern Nasenpolypen können umgekehrt auch zu einer Verschlechterung der Atemwegserkrankungen führen. Der Grund dafür ist vermutlich die Tatsache, dass Nasenpolypen die Entzündungsreaktion in den Atemwegen verstärken können, da sie mehr Mastzellen und Histamin enthalten als andere Gewebe.
Betroffene sollten sich regelmässig auf Nasenpolypen untersuchen lassen
Die Forscher raten, Asthma- und Heuschnupfen-Patienten regelmässig auf Nasenpolypen zu untersuchen und sie gegebenenfalls gegen die Wucherungen zu behandeln, damit sich die Grunderkrankung nicht verschlimmert. Bei Polypen handelt es sich um gutartige Wucherungen der Nasenschleimhaut. Aufgrund ihres Wachstums können die Ausstülpungen verschiedene Beschwerden hervorrufen. Neben der Beeinträchtigung der Atmung zählen dazu Symptome wie eingeschränktes Riechvermögen, Schnarchen, eine näselnde Stimme, Entzündungen der oberen Luftwege, Mittelohrentzündungen und vermehrte Schleimsekretion.
Im Anfangsstadium lassen sich Nasenpolypen gut mit Kortison behandeln. Bei grösseren Wucherungen ist jedoch ein operativer Eingriff nötig. Die Operation erfolgt meist in Vollnarkose, manchmal ist sie auch unter örtlicher Betäubung durchführbar. Durch die Nasenöffnung wird ein schlingenförmiges Instrument eingebracht, um den Polyp am Ursprung zu greifen und ihn dann abzutragen. Nach erfolgreicher Entfernung der Nasenpolypen wird eine Tamponade in die Nase eingeführt. Nach zwei Tagen kann diese wieder entfernt werden.
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