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Narkose beim Kind: Worauf Eltern achten sollten

Freitag, 2. September 2016 – Autor:
Wenn Kinder operiert werden sollen, haben viele Eltern mehr Angst vor der OP und der damit verbundenen Narkose als die kleinen Patienten selbst. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte rät Eltern, sich gut vorzubereiten und den Ärzten einige wichtige Fragen zu stellen.
OP beim Kind

Wenn ihr Kind eine Narkose bekommen soll, machen sich Eltern meist große Sorgen – Foto: Herjua - Fotolia

Die Anästhesie ist heute so sicher wie nie zuvor, auch bei Kindern und Säuglingen. Dennoch sind viele Eltern verunsichert, wenn ihr Kind unter Narkose operiert werden soll. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ) rät Eltern, im Vorgespräch mit dem Arzt bestimmte Fragen stellen, um gut vorbereitet zu sein. So ist es beispielsweise wichtig zu wissen, wie lange das Kind vor der Operation essen und trinken darf. Auch müssen die behandelnden Mediziner darüber informiert werden, welche Krankheiten das Kind hatte oder hat und welche Medikamente es nimmt.

Aufklärung hilft gegen Ängste

Sind die Kinder noch sehr klein, fragen sich Eltern oft, ob sie ihm überhaupt von der bevorstehenden OP erzählen sollen und wie sie es auf die Narkose vorbereiten können. Experten raten zur Ehrlichkeit. Wenn die Kinder dies schon verstehen können, sollte ihnen erklärt werden, dass die Operation wichtig ist, damit sie sich besser fühlen. Auch sollte das Kind wissen, dass die Eltern während des Eingriffs in der Nähe sind. Die meisten Kinder haben weniger Angst vor der Narkose oder OP selbst, als mehr vor möglicherweise schmerzhaften Maßnahmen wie Blutabnahme oder Anlegen einer Infusion und eben davor, dass sie von den Eltern in ungewohnter Umgebung alleine gelassen werden.

Zwar birgt jede Operation und jede Narkose ein Risiko in sich, doch insgesamt gilt eine Vollnarkose heute als risikoarm. Die häufigsten Nachwirkungen einer Narkose sind Übelkeit und Erbrechen sowie Schluckbeschwerden durch die Intubation. Diese Erscheinungen treten bei etwa zehn Prozent der Patienten auf. Seltener sind vorübergehendes Zittern oder allergische Reaktionen durch die Narkose. Schwere Nebenwirkungen wie Thrombosen, Sepsis oder Herz-Kreislauf-Stillstand sind extrem selten und kommen bei etwa einem von 10.000 Operierten vor.

Kinder vertragen Narkose meist gut

Verglichen mit älteren Menschen vertragen Kinder die Narkose und den Stress, dem sie durch die Operation ausgesetzt sind, meist sehr gut. Zudem sind schwere Begleiterkrankungen bei Kindern seltener und ihr Allgemeinzustand ist in aller Regel gut. Bei Säuglingen kann es allerdings aufgrund ihres noch schwach ausgebildeten Immunsystems eher zu Komplikationen während einer Operation kommen. Diese Risiken müssen immer mit der Wichtigkeit der Operation abgewogen werden.

Foto: © Herjua - Fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin
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