NanoTherm-Therapie jetzt an der Charité
Die neuartige Therapie verheisst verlängerte rückfallfreie Überlebenszeiten für Patienten mit einem Glioblastome-Rezidiv, einer besonders tückischen Hirntumorerkrankung.
Die Grundlage des Therapieverfahrens bilden eisenoxidhaltige Nanopartikel, die zu Therapiebeginn in einem Biopsie-ähnlichen Verfahren direkt in den Tumor eingebracht werden. Die Behandlung findet dann in einem Magnetfeldapplikator (Nano-Activator(TM)) statt, welcher ein für den Menschen ungefährliches Magnetwechselfeld erzeugt. Durch dieses hochfrequente Magnetfeld werden die Nanopartikel in Schwingung versetzt, wodurch Wärme direkt im Tumorgewebe entsteht. Abhängig von der erreichten Temperatur und der Behandlungsdauer wird der Tumor so direkt zerstört oder für eine begleitende Strahlen- oder Chemotherapie sensibilisiert.
NanoTherm-Therapie
"Ich freue mich sehr, dass wir nach jahrelanger Beteiligung an der Forschung und Entwicklung der NanoTherm-Therapie nun an dem Punkt sind, ausgewählten und mit anderen Methoden nicht mehr erfolgversprechend behandelbaren Patienten diesen neuartigen therapeutischen Ansatz für rezidivierende Glioblastome bieten zu können", sagte Prof. Volker Budach, Leiter der Klinik für Radioonkologie.
Wissenschaftlerinnen der Charité hatten das wissenschaftliche Fundament für die auf Nanotechnologie basierende Krebstherapie entwickelt. Die klinische Studie, die die EU-Zulassung der Therapie ermöglichte, wurde ebenfalls in enger Zusammenarbeit mit der Charité durchgeführt. Die Therapie selbst wird nun von der MagForce Nanotechnologies AG, einer Ausgliederung der Charité, angeboten. Noch wird die neue Therapieoption noch nicht von allen gesetzlichen Krankenkassen bezahlt, so dass die Therapiekosten im Einzelfall zu beantragen sind.