Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Nachsorge bei Brustkrebs verbessert

Freitag, 1. September 2017 – Autor:
Die Nachsorge für Brustkrebs-Patientinnen wird verbessert. Das sieht das überarbeitete Disease Management Programm (DMP) für diese Erkrankung vor.
Brustkrebs-Patientin

Die Nachsorge für Brustkrebs-Patientinnen wird verbessert – Foto: ©Photographee.eu - stock.adobe.com

Das DMP für Brustkrebs-Patientinnen wurde jetzt überarbeitet und richtet den Fokus verstärkt auf die Nachsorge. Darauf weist der Krebsinformationsdienst hin. Nebenwirkungen und Folgen der Brustkrebstherapie werden stärker berücksichtigt.

Während das Programm bislang eine Dauer von fünf Jahren vorsah, ist die Teilnahme nun bis zu zehn Jahre möglich. Denn vielen Frauen wird heute zu einer deutlich längeren Behandlung geraten. Insbesondere die antihormonelle Therapie ist auch Jahre nach der Akutbehandlung für Betroffene belastend. Auch auf Folgeerkrankungen und psychische Aspekte wird im neuen DMP stärker als bisher eingegangen.

Nachsorge bei Brustkrebs verbessert

Damit wird die Nachsorge der Brustkrebs-Patientinnen verbessert. „Unser Ziel ist es, Patientinnen dabei zu unterstützen, empfohlene, oft über Jahre weiterlaufende Therapien einzuhalten und mit Neben- und Folgewirkungen besser umgehen zu können. Hier haben wir zum Beispiel die länger andauernden Therapien mit Antiöstrogenen im Blick. Sie werden nach Operation, Strahlentherapie und/oder Chemotherapie oft über Jahre fortgesetzt, was für Patientinnen belastend ist und Folgeerkrankungen wie Osteoporose nach sich ziehen können“,  erklärt Dr. Regina Klakow-Franck.

Das neue DMP sehe gezielte Maßnahmen zur Vermeidung von Folgeerkrankungen sowie eine stärkere Berücksichtigung psychosomatischer, psychischer und psychosozialer Aspekte im Rahmen der Langzeittherapie vor, so die Gynäkologin.

Teilnahme am Behandlungsprogramm ist freiwillig

Dr. Klakow-Franck ist Mitglied im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), der für die Inhalte der DMP zuständig ist. Die Organisation liegt bei den  Krankenkassen. Das DMP kann von Kasse zu Kasse unterschiedlich benannt sein, etwa Curaplan, Besser-leben-Programm oder TK-Plus. Inhaltlich orientieren sich diese Programme alle an der DMP-Anforderungs-Richtlinie des GBA.

Disease Management Programme wurden entwickelt, um Patienten mit schweren oder chronischen Erkrankungen besser zu versorgen. Alle an der Behandlung beteiligten Ärzte und Kliniken arbeiten eng zusammen, Diagnose- und Therapien orientieren sich an aktuellen Qualitätsvorgaben, die Patienten werden regelmäßig geschult. Das  koordinierte Vorgehen soll helfen, unnötigen Komplikationen, Krankenhausaufenthalten und Folgeschäden vorzubeugen.

Die Teilnahme ist freiwillig. Was das Disease Management Programm im Einzelnen für die persönliche Situation beinhaltet und wie man sich dazu anmeldet, erfährt man bei den behandelnden Ärzten und bei seiner Krankenkasse. In der Regel wird man als Brustkrebs-Betroffene auch von seiner Krankenkasse auf das Programm aufmerksam gemacht.

Foto: photographee.eu/fotolia.com

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Brustkrebs

Weitere Nachrichten zum Thema Brustkrebs

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin