
Die Nachsorge für Brustkrebs-Patientinnen wird verbessert – Foto: ©Photographee.eu - stock.adobe.com
Das DMP für Brustkrebs-Patientinnen wurde jetzt überarbeitet und richtet den Fokus verstärkt auf die Nachsorge. Darauf weist der Krebsinformationsdienst hin. Nebenwirkungen und Folgen der Brustkrebstherapie werden stärker berücksichtigt.
Während das Programm bislang eine Dauer von fünf Jahren vorsah, ist die Teilnahme nun bis zu zehn Jahre möglich. Denn vielen Frauen wird heute zu einer deutlich längeren Behandlung geraten. Insbesondere die antihormonelle Therapie ist auch Jahre nach der Akutbehandlung für Betroffene belastend. Auch auf Folgeerkrankungen und psychische Aspekte wird im neuen DMP stärker als bisher eingegangen.
Nachsorge bei Brustkrebs verbessert
Damit wird die Nachsorge der Brustkrebs-Patientinnen verbessert. „Unser Ziel ist es, Patientinnen dabei zu unterstützen, empfohlene, oft über Jahre weiterlaufende Therapien einzuhalten und mit Neben- und Folgewirkungen besser umgehen zu können. Hier haben wir zum Beispiel die länger andauernden Therapien mit Antiöstrogenen im Blick. Sie werden nach Operation, Strahlentherapie und/oder Chemotherapie oft über Jahre fortgesetzt, was für Patientinnen belastend ist und Folgeerkrankungen wie Osteoporose nach sich ziehen können“, erklärt Dr. Regina Klakow-Franck.
Das neue DMP sehe gezielte Maßnahmen zur Vermeidung von Folgeerkrankungen sowie eine stärkere Berücksichtigung psychosomatischer, psychischer und psychosozialer Aspekte im Rahmen der Langzeittherapie vor, so die Gynäkologin.
Teilnahme am Behandlungsprogramm ist freiwillig
Dr. Klakow-Franck ist Mitglied im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), der für die Inhalte der DMP zuständig ist. Die Organisation liegt bei den Krankenkassen. Das DMP kann von Kasse zu Kasse unterschiedlich benannt sein, etwa Curaplan, Besser-leben-Programm oder TK-Plus. Inhaltlich orientieren sich diese Programme alle an der DMP-Anforderungs-Richtlinie des GBA.
Disease Management Programme wurden entwickelt, um Patienten mit schweren oder chronischen Erkrankungen besser zu versorgen. Alle an der Behandlung beteiligten Ärzte und Kliniken arbeiten eng zusammen, Diagnose- und Therapien orientieren sich an aktuellen Qualitätsvorgaben, die Patienten werden regelmäßig geschult. Das koordinierte Vorgehen soll helfen, unnötigen Komplikationen, Krankenhausaufenthalten und Folgeschäden vorzubeugen.
Die Teilnahme ist freiwillig. Was das Disease Management Programm im Einzelnen für die persönliche Situation beinhaltet und wie man sich dazu anmeldet, erfährt man bei den behandelnden Ärzten und bei seiner Krankenkasse. In der Regel wird man als Brustkrebs-Betroffene auch von seiner Krankenkasse auf das Programm aufmerksam gemacht.
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