Nach einer Weisheitszahn-OP verbessert Eigenblut die Wundheilung

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Wenn nach der Weisheitszahn-OP Eigenblut zur Wundheilung eingesetzt wird, könnten Schwellungen und Schmerzen reduziert und der Heilungsprozess verkürzt werden. Darauf weisen Experten der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) im Vorfeld des Tags der Zahngesundheit am 25. September hin.
Die Weisheitszähne liegen ganz hinten im Kiefer und brechen meistens erst ab dem 16. Lebensjahr durch. Da das restliche Gebiss bis dahin fertig ausgebildet ist, finden sie nicht immer genug Platz. Manche Weisheitszähne bleiben auch einfach im Kiefer liegen.
Ambulante Operation kann nötig sein
Stellt das ein Risiko für die anderen Zähne dar oder kommt es zu Entzündungen am Zahnfleisch oder zu Karies an einem Weisheitszahn, muss er entfernt werden. Das zählt zu den häufigsten ambulanten Operationen in Deutschland.
"Manchmal kann ein Weisheitszahn wie jeder andere Zahn gezogen werden. Wenn er allerdings noch im Kiefer verborgen liegt, ist eine ambulante Operation erforderlich", erklärt Dr. Julius Steegmann, Leiter des Referats Sport und Ernährung der DGMKG.
Nach Weisheitszahn-OP verbessert Eigenblut die Wundheilung
In solchen Fällen öffnen Fachärzte für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie das Zahnfleisch, legen den Zahn im Knochen frei und entfernen ihn. "Die DGMKG sieht großes Potential in dem Einsatz von Eigenblut in Form einer PRF-Matrix, da diese den Heilungsprozess fördert und die zur Heilung erforderliche Zeit reduziert", so Steegmann.
Bei dem Verfahren werden aus dem Eigenblut des Patienten durch Zentrifugation inflammatorische Zellen und Wachstumsfaktoren konzentriert. Das Material kann in die Wunde eingelegt werden, so dass das Gewebe geheilt wird. Die PRF-Matrix (Platelet Rich Fibrin) eignet sich auch zur Schmerzreduktion. Insgesamt verbessert Eigenblut die Wundheilung nach der Weisheitszahn-OP.
Nach einer Ruhepause zunächst Walken, Radfahren, Joggen
Die DGMKG rät nach einem solchen Eingriff dazu, eine körperliche Ruhephase von ein paar Tagen einzulegen; danach kann wieder mit leichter bis moderater Bewegung - etwa mit Spaziergängen - begonnen werden.
Generell sind dann zunächst Aktivitäten wie Walken, Radfahren und Joggen empfehlenswerter. Auf Kontaktsportarten wie etwa Fußball oder Basketball müssen Patienten häufig noch länger verzichten.
Viel Wasser, fetter Fisch und grünes Gemüse
Patienten können laut der DGMKG selbst einiges dazu beitragen, dass die Heilungsphase möglichst kurz wird: Ein regelmäßiges Kühlen der Wange, eine ausreichende Trinkmenge (zum Beispiel kalter grüner Tee), eine gute Mundhygiene und der Verzicht auf Nikotin sind dabei empfehlenswert.
Steegmann empfiehlt dabei in erster Linie Wasser zu trinken: "Wasser ist der günstigste, einfachste und effektivste Weg, den Stoffwechsel zu optimieren und das Maximum an möglicher Heilungskraft aus dem Körper herauszuholen."
Mit der richtigen Ernährung können Patienten auch die Wundheilung fördern, betont der DGMKG-Experte. "Spinat, Brokkoli, Grünkohl, fetter Fisch wie Lachs, Hering und Forelle sowie anfangs eventuell milder Babybrei sind besonders empfehlenswert." Von Alkohol, Koffein, schwarzem Tee oder Energy Drinks sowie scharfem und stark gewürztem Essen rät er ab.