Die meisten Deutschen genießen ihren Urlaub und fühlen sich bei ihrer Rückkehr erholt. Das haben Umfragen der letzten Jahre ergeben. Doch nachhaltig scheint dies oft nicht zu sein, denn viele fühlen sich kurz nach den Ferien schon wieder urlaubsreif. Das geht zumindest aus einer forsa-Umfrage hervor, die von der KKH Kaufmännische Krankenkasse Hamburg kürzlich veröffentlicht wurde. Demnach fühlt sich jeder Zweite von 1.026 Befragten im Alter von 18 bis 70 Jahren nach seinem Jahresurlaub nur ein paar Tage lang entspannt, bevor ihn der Alltagsstress wieder im Griff hat. Neun Prozent fühlen sich sogar sofort nach dem Wiedereinstieg in Alltag und Arbeitsleben erneut urlaubsreif.
Aktiver Urlaub kann zur Erholung beitragen
Dabei scheint es einen Zusammenhang zwischen Erholung und Art des Urlaubs zu geben. Wer eher zum Faulenzerurlaub an Strand und Pool neigt, scheint im Durchschnitt schneller wieder gestresst zu sein als diejenigen, die einen Aktivurlaub mit viel Bewegung bevorzugen. Dennoch sollte man niemandem einen Aktivurlaub aufzwingen, so Hannes Dietrich vom KKH-Serviceteam in Hamburg. Wichtiger ist seiner Meinung nach eine digitale Entschleunigung, damit die Erholung länger anhält: „Wer im Urlaub etwa ständig Mails checkt, denkt immer wieder an den Alltag und konzentriert sich nicht auf die freie Zeit.“
Smartphone und Laptop ausschalten
Viele wollen jedoch bewusst auch im Urlaub ständig erreichbar sein. Über 30 Prozent erklären, ihnen sei es wichtig oder sogar sehr wichtig, über soziale Medien in Kontakt mit Freunden und Familie zu bleiben. Von den Jüngeren wollen dies sogar mehr als die Hälfte. Dennoch kann die ständige Erreichbarkeit dazu beitragen, dass man nicht abschalten kann und sich dadurch auch nicht richtig erholt. Zudem klagen viele Urlauber über Stress mit der Familie.
Neben der digitalen Entschleunigung rät die KKH dazu, schon vor dem Urlaub für eine stressfreie Rückkehr an den Arbeitsplatz zu sorgen. Dazu kann es sinnvoll sein, eine Vertretung zu organisieren und die Kollegen über anstehende Arbeiten während der eigenen Abwesenheit zu informieren. Denn für jeden dritten Erwerbstätigen bedeutet die liegen gebliebene Arbeit bei der Rückkehr eine große Belastung.
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