Mund auf gegen Blutkrebs
Einem Bericht der Tageszeitung Die Welt zufolge hat das Bekanntwerden von Guido Westerwelles akuter Leukämieerkrankung nicht nur eine Welle von Mitgefühl ausgelöst, sondern auch die Zahl der potenziellen Knochenmarksspender erhöht. So hätten seit Bekanntwerden am Freitag bereits in den ersten zwei tagen rund 1.980 Menschen über die Website ein Registrierungs-Set angefordert. Das seien rund 600 Bestellungen mehr als in so einem kurzen Zeitraum üblich. Die Menschen hätten sich vor allem über Soziale Netzwerke ausgetauscht und sich eine Registrierung bei der DKMS gegenseitig empfohlen, schreibt Die Welt.
Knochenmarksspende oft einzige Aussicht auf Heilung
Grundsätzlich kann sich jeder, der in Deutschland lebt, zwischen 18 und 55 Jahre alt und gesund ist, in der DKMS registrieren lassen. Ob man in Frage kommt, teilt einem Die DKMS dann mit. Blutkrebspatienten können die Krankheit häufig nur mithilfe einer Stammzellspende eines passenden Spenders besiegen. Aber nur ein Drittel der Patienten findet innerhalb der Familie einen geeigneten Spender. Der Großteil benötigt einen nicht verwandten Spender. Aber auch das geht nur, wenn sich möglichst viele Menschen als Spender in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei registrieren lassen. Die Wahrscheinlichkeit, einen passenden Spender außerhalb der eigenen Familie zu finden, liegt laut DKMS nämlich bei 1:20.000 bis 1: mehreren Millionen. Unter Umständen findet sich auch unter mehreren Millionen niemand. In der DKMS und ihren Partnerorganisationen sind heute weltweit über vier Millionen Spender registriert.
Westerwelle gibt sich entschlossen im Kampf gegen den Blutkrebs
Seit einigen Wochen wirbt die DKMS mit einer bundesweiten Kampagne „Mund auf gegen Blutkrebs“, um mehr potenzielle Spender anzusprechen. Der Fall Guido Westerwelle kam der Organisation nun ohne eigenes Zutun zu Hilfe.
Ob auch der Ex-Außenminister eine Knochenmarkspende benötigt ist noch unklar. Zunächst wird er sich einer Chemotherapie unterziehen müssen. Laut Kölner Express wird Westerwelle derzeit stationär in der Universitätsklinik Köln behandelt. In der Zeitung war auch zu lesen, Guido Westerwelle habe erklärt, er sei bereit den Kampf aufzunehmen und den Krebs zu besiegen.
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