Müttergenesungswerk informiert über Mutter-Kind-Kuren
Kindererziehung ist nicht immer einfach und kann schon gesunde Eltern an den Rand ihrer Belastungsgrenzen bringen. Kommt noch eine Krankheit der Eltern oder des Kindes oder aber eine besondere Belastung hinzu, kann dies schnell zur Überforderung führen. Mutter-Kind-Kuren sollen dem entgegenwirken beziehungsweise vorbeugen. Da jedoch viele Eltern nicht wissen, welche Voraussetzungen für eine Mutter-Kind-Kur erfüllt sein müssen und wie man sie beantragt, hat das Müttergenesungswerk (MGW) nun eine bundesweite Informations- und Beratungsoffensive für Mütter gestartet. Die Kampagne will über die Möglichkeiten und das gesundheitsfördernde Potenzial von Mütterkuren und Mutter-Kind-Kuren informieren.
"Das Informationsdefizit bei diesen Kurmaßnahmen ist immer noch riesig. Viele Mütter wissen, dass es die Kurmaßnahmen für Mutter und Kind gibt, aber viele wissen schon nicht, dass es auch Mütterkuren gibt, kennen die Voraussetzungen nicht beziehungsweise den Weg dorthin“, stellt Petra Gerstkamp, stellvertretende Geschäftsführerin des Müttergenesungswerkes in Berlin, fest. "Mütter in vom Müttergesungswerk anerkannten Kliniken erfahren zu 30 Prozent von Freundinnen oder Bekannten von den Kurmaßnahmen“, so Gerstkamp weiter. "Je 22 Prozent wurden von ihrer Ärztin/ihrem Arzt oder unseren Beratungsstellen über die Möglichkeiten informiert. Nur knapp acht Prozent erhielten diesen Hinweis von ihrer Krankenkasse. Wir wollen Informationslücken schließen.“
Gesundheit von Mutter und Kind erhalten
Die Mutter-Kind-Kur ist eine Sonderform der stationären medizinischen Rehabilitationsmaßnahmen für Mütter und natürlich auch für Väter. In der Regel umfasst sie 21 Tage. Bei Vorliegen der gesundheitlichen Voraussetzungen werden die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Ein Anspruch besteht beispielsweise, wenn eine Krankheit vorliegt oder die Gesundheit der Mutter beziehungsweise des Vaters oder des Kindes gefährdet ist.
Bei den Mutter-Kind-Kuren arbeiten interdisziplinäre Teams aus Medizinern, Physio- und Psychotherapeuten, Pädagogen und anderen Spezialisten zusammen. Es geht darum, die Gesundheit der Mütter ganzheitlich zu stärken. Parallel dazu wird an der Verbesserung der Mutter-Kind-Beziehung gearbeitet. Zu bedenken ist, dass eine Mutter-Kind-Kur keinen Urlaub darstellt. In der Klinik wird ein Behandlungsplan erstellt, an dem die betroffenen Mütter oder Väter teilnehmen müssen. Einige Kurkliniken bieten spezielle Schwerpunktkuren für besondere Krankheitsbilder wie beispielsweise Adipositas, Neurodermitis, ADHS oder Krebs an. Andere Häuser sind auf spezielle Patientengruppen wie Allererziehende oder Eltern von behinderten Kindern spezialisiert.
Mutter-Kind-Kuren zu wenig in Anspruch genommen
"2,1 Millionen Mütter sind kurbedürftig“, erklärt Gerstkamp. "Aber nur fünf Prozent nehmen die Mütter- oder Mutter-Kind-Kuren in Anspruch. Unsere Erfahrungen zeigen, dass Mütter, die das Beratungsangebot wahrnahmen, besser vorbereitet in die Kurmaßnahmen fahren und einen noch größeren Nutzen daraus ziehen konnten. Dann sind auch die Nachsorgeangebote der Beratungsstellen noch wirksamer.“
Auf der Website des Müttergenesungswerks steht ein Test zur Verfügung, der Müttern zeigt, ob eine Kurmaßnahme für sie in Frage kommen könnte. Betroffene Mütter können sich dann in den rund 1.300 Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände im Müttergenesungswerk kostenlos informieren.
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