Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Mücken können gefährliche Erreger übertragen

Montag, 25. Juni 2018 – Autor:
Die Rekordtemperaturen im Frühling 2018 sorgten für eine rasche Vermehrung der Mücken. Die sind derzeit sehr aktiv. Dabei können sie auch gefährliche Erreger wie die Auslöser der Borreliose übertragen.
mücke, mückenstich, stechmücke, moskito

Auch heimische Mücken können mittlerweile gefährliche Erreger übertragen – Foto: ©nataba - stock.adobe.com

Die Rekordtemperaturen im Frühling 2018 haben für eine rasche Vermehrung der Mücken gesorgt. Die sind derzeit sehr aktiv. Dabei können sie auch gefährliche Erreger wie die Auslöser der Borreliose übertragen. Davor warnt die Krankenkasse KKH in einer Mitteilung.

Wichtig ist es, den juckenden Mückenstich auf keinen Fall aufzukratzen. Sonst können beispielsweise Hautkeime in den Körper gelangen. Zu einer bakteriellen Infektion kann es aber auch kommen, wenn Fäkalkeime aus dem Kot von Weidetieren am Stechrüssel der Mücke haften. Wird die Hautpartie um den Stich herum dick und heiß, ist stark gerötet oder schmerzt, sollte man einen Arzt aufsuchen. Fachleuten zufolge müssen entzündete Mückenstiche immer häufiger medizinisch behandelt werden, erläutert Heiko Langer vom KKH-Serviceteam in Bergisch Gladbach.

Mückenstich kann gefährliche Erreger übertragen

Das gilt auch, wenn nach Mückenstichen während oder nach einem Urlaub in Risikogebieten hohes Fieber und Begleitsymptome auftreten. Denn mit jedem Stich können gefährliche Erreger übertragen werden. Wissenschaftler wiesen hierzulande bereits vereinzelt Mücken nach, die Borreliose-Erreger sowie das Sindbis-Virus in sich trugen, das Fieber und Gelenkentzündungen auslösen kann.

Darüber hinaus werden immer mehr fliegende Exoten eingeschleppt, die sich dank des Klimawandels auch hierzulande allmählich heimisch fühlen - etwa die Asiatische Tigermücke. Laut Experten kann diese Art unter anderem das Dengue-, das Gelbfieber- und das Zika-Virus übertragen.

Exotische Mückenarten gedeihen mittlerweile auch hierzulande

2016 wurden dem Robert Koch-Institut mehr als 950 Fälle von Dengue-Fieber gemeldet - so viele wie noch nie. Bisher haben sich die Betroffenen im Ausland infiziert. Doch wenn sich die exotischen Mücken weiter ausbreiten und tropische Erreger aufgrund der zunehmend milderen Temperaturen immer besser gedeihen, ist Wissenschaftlern zufolge auch hierzulande eine Ansteckung künftig nicht auszuschließen.

"Ein Grund zur Panik besteht trotzdem nicht, da bislang nur wenige Mücken in Deutschland gefährliche Erreger übertragen", Langer. Wer einige Ratschläge beachtet, kann sich die Plagegeister ganz gut vom Leib halten.

So kann man Mückenstichen vorbeugen

• Mückenschutzmittel auf die Haut auftragen.
• Auf stark riechende Parfums und Kosmetika verzichten.
• Helle, lange Kleidung aus dicht gewebtem Stoff tragen.
• Fliegengitter und Moskitonetze nutzen.
• Mückenstecker anbringen. Aber Vorsicht: Diese strömen Pestizide aus, deshalb ist regelmäßiges Lüften ein unbedingtes Muss! 
• Vor einer Auslandsreise rechtzeitig beim Arzt erkundigen, welche Impfungen es gegen von Mücken übertragene Krankheiten gibt und wann diese notwendig sind. In einigen Ländern ist etwa eine Gelbfieber-Impfung Voraussetzung für die Einreise. Malaria kann man mit einer medikamentösen Behandlung vorbeugen.
• Schwangere sollten vor allem Länder wie Brasilien meiden, in denen das Zika-Virus grassiert. Eine Infektion kann Fehlbildungen bei Ungeborenen zur Folge haben. Einen Impfstoff zum Schutz gibt es nicht.

Foto: nataba/fotolia.com

Weitere Nachrichten zum Thema Tropenkrankheiten

30.05.2019

Die ersten Mücken der Saison haben schon zugestochen. Kühlen statt Kratzen heißt jetzt die Devise. Doch das ist bei starkem Juckreiz gar nicht so einfach.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin