Mittelmeer-Diät könnte Risiko für Depressionen senken

Wer sich nach den Regeln der Mittelmeer-Küche ernährt, könnte seine seelische Gesundheit stärken – Foto: ©exclusive-design - stock.adobe.com
Ungesunde Essgewohnheiten könnten die Anfälligkeit für Depressionen erhöhen. Zu dem Ergebnis kamen Forscher des University College London. Die Wissenschaftler werteten 41 internationale Studien aus, die in den vergangenen Jahren zu dem Thema veröffentlicht wurden. Dr. Camille Lasalle und ihre Kollegen suchten darin nach einem möglichen Zusammenhang zwischen der Qualität und Art der Ernährung und dem persönlichen Risiko, diese psychische Erkrankung zu entwickeln.
Die Ergebnisse zeigten ein "klares Muster", so die Forscher. Menschen, die einer mediterraneren Diät folgten, hatten ein um 33 Prozent geringeres Risiko, in den folgenden acht bis zehn Jahren Depressionen zu entwickeln, als diejenigen, deren Essgewohnheiten am wenigsten einer Mittelmeerdiät glichen.
Mittelmeer-Diät gegen Depressionen: Viel Obst, Gemüse, Olivenöl, Fisch
Die Mittelmeer-Diät beinhaltet eine hohe Aufnahme von Obst, Gemüse, Olivenöl, Nüssen und Fisch. Dagegen könnte eine Ernährung, die reich an gesättigten Fettsäuren, Zucker und verarbeiteten Lebensmitteln ist - die so genannte westliche Diät - die psychische Gesundheit in schädlicher Weise beeinflussen.
Süßigkeiten und Fast Food führten zu oxidativem Stress, Insulinresistenz und Entzündungen. Chronische Entzündungen wiederum können auch der psychischen Gesundheit schaden, so Dr. Lasalle. Zudem gebe es eine Verbindung zwischen Darm-Mikrobiom und Gehirn, die die wichtige Rolle der Ernährung für das psychische Geschehen erklärt.
Mittelmeer-Diät könnte Risiko für Depressionen senken
Entzündungen und oxidativer Stress könnten laut der Forscher mit Hilfe von Obst, Gemüse, Nüssen und Wein - diesen in Maßen - verhindert werden, da diese entzündungshemmende und antioxidative Bestandteile enthalten, die helfen, Zellschäden reparieren und Entzündungsprozesse abzuschwächen. Die Mittelmeer-Diät könnte so das Risiko für Depressionen senken.
Bei der Behandlung dieser psychischen Erkrankung sollte daher auch eine Ernährungsberatung erfolgen, meinen die Forscher. Schon länger bekannt ist, dass Menschen mit schlechter psychischer Gesundheit - also einem erhöhten Risiko für Depressionen - sich oft auch schlechter ernähren. Da es sich bei den ausgewerteten Studien um rückwirkende Beobachtungsstudie handelt, ist nicht abschließend zu klären, ob die Fehlernährung Ursache oder Wirkung der psychischen Erkrankung ist. Das müsste in weiteren Arbeiten erforscht werden. Die aktuelle Untersuchung erschien im Fachmagazin Molecular Psychiatry.
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