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Mit Mittagsschlaf lässt sich der Blutdruck senken

Donnerstag, 2. Juli 2020 – Autor:
Jede Lebensstiländerung kann bei hypertensiven Patienten den Blutdruck um 3-5 mmHg senken. Griechische Forscher untersuchten, welche Auswirkungen der Mittagsschlaf auf die Blutdruckwerte hat. Ergebnis: Sie gingen nach unten.
Mittagsschlaf, Nickerchen

Ein Mittagsschläfchen zu halten, hat bei Hypertonikern einen günstigen Einfluss auf ihre Blutdruckwerte – Foto: ©Janina Dierks - stock.adobe.com

Jede Änderung des Lebensstils kann den Blutdruck bei hypertensiven Patienten auf natürliche Weise um 3-5 mmHg senken. Dazu zählen nach Angaben der Deutschen Herzstiftung Ausdauersport, beim Essen Salz reduzieren, überflüssige Pfunde abbauen und nur maßvoller Alkohol-Konsum.

Forscher vom General Hospital Asklepeion in Athen wollten wissen, welche Auswirkungen der Mittagsschlaf auf die Blutdruckwerte hat. Ergebnis: Sie gingen nach unten.

Probanden waren im Durchschnitt 62 Jahre alt

Das Team um Manolis S. Kallistratos untersuchte 212 hypertensive Patienten. 53,8 Prozent waren weiblich, das Durchschnittsalter betrug 62,5 Jahre und der durchschnittliche Body-Mass-Index betrug 28,9 kg/m2.

Der mittlere durchschnittliche systolische 24-Stunden-Blutdruck lag bei 129,9 mmHg. Die Mehrheit waren Nichtraucher (70,3 Prozent) und hatten keinen Diabetes (74,7 Prozent).

Durchschnitts-Werte lagen bei Mittagsschläfern niedriger

Die mittlere Schlafdauer am Mittag betrug 48,7 Minuten. Der durchschnittliche systolische 24-Stunden-Blutdruck lag bei bei Patienten, die mittags schliefen, niedriger (127,6 mmHg gegenüber 132,9 mmHg). Auch die am Tag gemessenen systolischen Durchschnitts-Werte waren bei den Mittagschläfern niedriger als bei den Nichtschläfern (128,7 mmHg zu 134,5 mmHg).

Der Effekt stand nicht im Zusammenhang mit dem Ausmaß des natürlichen nächtlichen Blutdruckabfalls (Dipper, Non-Dipper).

Mit Mittagsschlaf lässt sich der Blutdruck senken

Zusammengefasst sank der durchschnittliche systolische 24-Stunden-Blutdruck pro 60 Minuten Mittagsschlaf um 3 mmHg. Die Anzahl der blutdrucksenkenden Medikamente, die Pulswellengeschwindigkeit, der Augmentationsindex sowie echokardiografische Parameter zeigten keinen Einfluss auf die Werte.

Mit einem Mittagsschlaf lässt sich der Blutdruck bei Hypertonikern also signifikant senken - und zwar der durchschnittliche 24-Stunden- wie auch der Tages-Blutdruck. Seine Wirkung scheint genauso stark zu sein wie andere etablierte Veränderungen des Lebensstils.

Der Effekt sei nicht zu vernachlässigen, denn bereits eine geringe Senkung des Blutdrucks um 2 mmHg könne das Risiko von kardiovaskulären Vorfällen um 10 Prozent senken, so die Forscher. Die Untersuchung erschien im Fachmagazin European Journal of Internal Medicine.

Foto: Adobe Stock/Janina Dierks

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