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Mit Leichtigkeit ins neue Jahr: Fasten macht glücklich und gesund

Sonntag, 1. Januar 2023 – Autor:
Viele haben sich an Weihnachten und Silvester der Völlerei hingegeben und merken: Der Körper muss das erst mal verdauen – und die Waage zeigt mehr an als zuvor. Der Jahresbeginn ist ein guter Anlass zu fasten – denn das macht glücklich und gesund.
Seifenblasen glitzern im Sonnenlicht.

Fasten macht Körper und Seele leichter. – Foto: AdobeStock/Patrick Daxenbichler

Für Genussmenschen sind Weihnachten und Silvester der Höhepunkt im Jahr. Könnten Magen, Darm und Leber sprechen, das Herz oder die Gelenke, würden sie das wahrscheinlich anders formulieren. Und auch für die Psyche ist es wenig aufbauend, wenn man verkatert und vertrimmt aufwacht und am Ende mehr Gewicht im Spiegel ansehen und mit sich herumschleppen muss als zuvor. Die Zeit nach den Festtagen zu Beginn des neuen Jahres ist deshalb ein guter Moment, um Körper und Seele durch Fasten mit mehr Leichtigkeit auszustatten – für einen gesunden, kraftvollen Start ins neue Jahr.

Nahrung nimmt unmittel Einfluss auf das Gehirn

„Zwischen unserer Ernährung und unserer Gesundheit besteht ein enger Zusammenhang“, sagen Experten der Fachklinikgruppe Oberberg. So gilt eine ungesunde Ernährung als Auslöser zahlreicher körperlicher Zivilisationskrankheiten wie beispielsweise Herz-Kreislauf-Problemen, Diabetes oder krankhaftem Übergewicht. Was wir essen und trinken, wirkt sich aber nicht nur auf den Körper, sondern auch auf unsere Psyche aus. Es gibt Stoffe in unserer Nahrung, die unmittelbar Einfluss auf das Gehirn nehmen. Denn unser Magen-Darm-Trakt ist durchzogen mit einem komplexen Nervengeflecht, das Signale an das Gehirn sendet. So wie Ernährungsgewohnheiten in der Zivilisation der Gesundheit abträglich sein können – kann ein Verzicht auf Nahrung eine Heilwirkung entfalten.

Wie Verzicht Körper und Seele regeneriert

„Dem Fasten wird ein positiver Effekt auf Körper und Psyche zugeschrieben", sagt Andreas Jähne, Ärztlicher Direktor der Oberberg-Fachklinik Rhein-Jura Bad Säckingen. Beim Fasten gehe es unter anderem um die Unterstützung der Regenerationsfähigkeit von Körper und Geist. Eine bewusste Entschleunigung und der Verzicht hätten meist eine sensiblere Wahrnehmung und eine gesteigerte Achtsamkeit zur Folge. „Häufig nutzen Menschen diese Zeit zur inneren Einkehr und (Selbst-)Reflexion“, sagt der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. „Sie nehmen das Tempo für eine bestimmte Zeit aus ihrem Alltag und lassen es etwas langsamer angeht.

Fasten lässt Pulsfrequenz und Blutdruck sinken

Die positiven Effekte des bewusst gewählten vorübergehenden Verzichts sind dabei nicht nur subjektiv wahrnehmbar, sondern auch objektiv messbar. Laut einer Patienteninformation der Oberberg-Kliniken sinkt beim Nahrungsfasten zum Beispiel der Blutdruck, der Herzschlag wird langsamer und die Konzentration des Botenstoffes Serotonin wird erhöht und bleibt länger im Körper. Man fühlt sich meist weniger gestresst und klarer im Geist. Moderate sportliche Aktivität während der Fastenzeit kann diese positiven Effekte auf Körper und Geist zusätzlich unterstützen.

Fasten: Positive Effekte für Körper und Seele

  • Blutdrucksenkung, langsamerer Herzschlag
  • Stressreduktion, Entschleunigung
  • Stärkung des Immunsystems
  • Verbesserte Cholesterinwerte
  • Hemmung von Entzündungsreaktionen im Körper
  • Erhöhte Sensibilität für Körper und Geist
  • Erhöhte Serotonin-Konzentration im Blut – erhöhtes Wohlbefinden

(Quelle: Oberberg-Kliniken)

Fasten: Guter Auftakt für gesunden Lebensstil

Wer etwas grundsätzlich und längerfristig seinen Lebensstil ändern möchte und die positiven Effekte gesunder Ernährungsweisen dauerhaft nutzen will – für den kann das Fasten am Jahresanfang ein guter Auftakt sein. Allerdings braucht es dafür ein Mindestmaß an Durchhaltevermögen. Um neue Verhaltensweisen fest im eigenen Alltag zu etablieren, dauert es im Schnitt etwa zwei Monate. Dann ist die neue Verhaltensweise zu einer Gewohnheit und damit zu einer Routine geworden und nimmt dem Gehirn Arbeit ab – es muss nicht mehr über die Verhaltensweise nachgedacht werden, sondern sie läuft automatisiert ab.

Patienten mit Essstörungen sollten beim Fasten vorsichtig sein

Bestimmte Patientengruppen sollten nach Einschätzung der Oberberg-Kliniken mit dem Fasten allerdings vorsichtig sein. „Menschen mit einer (vergangenen) Essstörung zum Beispiel sollten tendenziell auf das Nahrungsfasten verzichten, da alte Verhaltensmuster reaktiviert werden könnten“, raten die Experten der privaten Fachklinikgruppe. „Menschen, die beispielsweise in der Vergangenheit eine Essstörung überwunden haben, sollten ihren Fastenwunsch vorab mit einer Expertin oder einem Experten besprechen.

Hauptkategorie: Umwelt und Ernährung
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