Mit dieser einfachen Maßnahme sinken die Stresshormone

30 Minuten in der Natur: Ein einfaches Anti-Stress-Programm
Gute Ernährung, viel Bewegung und Entspannungstechniken gelten als Schlüssel für ein gesundes Leben. Aber auch der Bezug zur Natur darf nicht unterschätzt werden. Für das Waldbaden liegen inzwischen etliche positive Studienergebnisse vor. Im Vergleich zu Aufenthalten in städtischen Umgebungen scheinen Waldaufenthalte antidepressiv und stressreduzierend zu wirken, die kognitive Funktionen zu verbessern und das Herz-Kreislauf-System und das Immunsystem zu stärken, berichteten kürzlich Forscher aus München.
Eine weitere Studie der University of Michigan (USA) hat sich nun mit Aufenthalten in der Natur und dem Stresslevel von Großstadtmenschen beschäftigt. Die 36 Teilnehmer sollten dreimal pro Woche ein Naturerlebnis von mindestens 10 Minuten in ihren Alltag einbauen. Das musste nicht zwingend ein Aufenthalt im Wald sein, der Besuch eines innerstädtischen Parks oder Gartens war genauso erlaubt. Hauptsache Grün und Natur.
Stresslevel in Speichelprobe gemessen
Der Stresslevel wurde anhand von Speichelproben gemessen, und zwar vor und nach dem Aufenthalt im Grünen. Hierbei bestimmten die Forscher um MaryCarol Hunter unter anderem die Stresshormone Cortisol und das Enzym Alphaamylase.
Dabei zeigte sich: Das Stresshormon Cortisol nahm nach einem Aufenthalt in der Natur stündlich um 21,3 Prozent ab (nach Berücksichtigung eines stündlichen Abfalls im Tagesverlauf von 11,7 % pro Stunde). Schon 20 bis 30 Minuten Zeit im Grünen reichten aus, um diesen Effekt zu erreichen, und zwar unabhängig von der körperlichen Aktivität.
Stresshormone sinken schon nach 20 Minuten Natur
Das Enzym Alphaamylase sank ebenfalls um 28,1 Prozent pro Stunde. Dieser Wert war nach Berücksichtigung eines Anstiegs im Tagesverlauf von 3,5 % pro Stunde berechnet. Der Abfall des Enzyms wurde jedoch nur bei den Teilnehmern gemessen, die sich kaum bewegten, also entweder saßen oder spazieren gingen.
Die Studie macht deutlich, dass eine halbe Stunde im Park, messbar stressmildernd wirkt, sogar ohne viel Bewegung. Trotz einiger Schwächen wie geringe Teilnehmerzahl und einem Anteil von 92 Prozent Frauen sind die Ergebnisse relevant, da Einflussgrößen wie Dauer des Aufenthalts im Grünen, Häufigkeit und der Art der Naturerfahrung bisher nicht gut untersucht sind. Und sie macht Mut, öfter Mal eine kleine Pause im Grünen in den Großstadt-Alltag einzubauen.
Die Studie “Urban Nature Experiences Reduce Stress in the Context of Daily Life Based on Salivary Biomarkers” wurde soeben im Fachjournal Frontiers in Psychology veröffentlicht.
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