
Wegen Ablauf des Verfallsdatums: Deutschland entsorgt rund vier Millionen Impfstoffdosen – Foto: © Adobe Stock/ Wolfilser
Rund vier Millionen mRNA-Impfstoffdosen werden bis Ende Juni ihr Verfallsdatum erreicht haben. Das teilte eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) auf Nachfrage des STERN mit. Was damit passiert? Die Covid-Impfstoffdosen, die das Verfallsdatum gemäß Zulassung erreicht haben, werden der "fachgerechten Entsorgung" zugeführt, wird die BMG-Sprecherin zitiert. Eine Abgabe im Sinne einer Impfstoffspende sei "nicht statthaft."
Die Lager des Bundes sind voll
Dem Bericht nach sollen sich in den zentralen Lagern des Bundes rund 99 Millionen weitere Impfstoffdosen für die Grundimmunisierung befinden. Dennoch will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zusätzlichen Corona-Impfstoff bestellen, wie er im Mai ankündigte, um damit auch mehrere mögliche Virusvarianten breiter abzudecken. Eine Lehre aus der Pandemie sei, nie wieder zu wenig Impfstoff zu haben, so der SPD-Politiker. Allen, die es bräuchten oder wünschten, solle auch eine vierte Impfung angeboten werden können.
Hunderttausende Impfstoffdosen bereits vernichtet
Während der Pandemie sind schon Hundertaussende Impfstoffdosen im Müll gelandet, weil sie das Verfallsdatum überschritten hatten. In Berlin waren bis Ende Mai dieses Jahres rund 185.000 Dosen, wie eine Sprecherin der Berliner Gesundheitsverwaltung der dpa bestätigte. Entsorgt wurden demnach 110 500 Dosen Moderna sowie 55 000 Dosen des Kinder-Impfstoffs von Biontech und 21 000 Dosen des gleichen Impfstoffs für Erwachsene. In Hamburg sollen mehr als 100 000 Impfdosen nach Ablauf des Verfallsdatums vernichtet worden sein.
Hinzukommt eine unbestimmte Zahl an Impfstoffdosen, die in Impfzentren am Ende des Tages weggeworfen wurden, weil sie niemand haben wollte.