Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Milder Winter macht Menschen mit Heuschnupfen zu schaffen

Freitag, 31. Januar 2020 – Autor:
Der milde Winter macht Menschen mit Heuschnupfen zu schaffen. Viele Menschen mit einer Pollenallergie leiden bereits jetzt unter den Symptomen.
heuschnupfen, pollenallergie

Hasel-Pollen können bereits schon jetzt allergische Symptome hervorrufen – Foto: ©fizkes - stock.adobe.com

Der milde Winter macht Menschen mit Heuschnupfen zu schaffen. Die Nase kribbelt, die Augen jucken und tränen – viele Menschen mit einer Pollenallergie leiden bereits jetzt unter den Symptomen.

Pollenmessstationen bestätigen: Der Pollenflug hat in diesem Jahr besonders früh begonnen. Das meldet der Allergieinformationsdienst des Helmholtz Zentrums München. So waren bereits ab der zweiten Januarwoche Haselpollen unterwegs.

Temperaturen ließen Bäume früher blühen

Ursache: Temperaturen von teilweise zehn Grad und mehr ließen die Bäume besonders früh erblühen und mit der Pollenproduktion beginnen. In München hat der Haselpollenflug so früh wie in den letzten zehn Jahren nicht begonnen. In einigen Regionen Deutschlands haben die Haselpollen bereits eine geringe bis mittlere Belastung erreicht.

Auch Erlenpollen sind bereits nachweisbar. Beim täglich aktualisierten Pollenflug Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (dwd.de/pollenflug) sind bislang aber nur Regionen mit einer geringen Belastung auszumachen. Doch niederschlagsfreie Phasen gepaart mit Sonnenschein könnten in den nächsten Tagen den Flug der Pollen befördern.

CO2-Konzentration fördet Pollenbilung

Normalerweise fliegen Hasel- und Erlenpollen erst ab Februar, im Frühjahr gefolgt von der Birke. Im Frühsommer beginnt die Gräserblüte und die Blüte des Roggens. Ab etwa Mitte Juli folgt der Beifuß. Im Spätsommer verlängert sich zudem die Pollensaison durch das eingeschleppte und in Ausbreitung begriffene Traubenkraut (Ambrosia).

Nicht nur ein Anstieg der Lufttemperatur sondern auch der atmosphärischen Kohlendioxid (CO2)-Konzentration führt dazu, dass die Pollenproduktion allergieauslösender Pflanzenarten zunimmt, darauf weist das Helmholtz Zentrum hin

Heuschnupfen: Allergie-Symptome nicht auf leichte Schulter nehmen

Mehr als 15 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind Pollenallergiker und die Tendenz ist weiter zunehmend. Symptome wie Fließschnupfen, Bindehautentzündung bis hin zu Asthma sind damit verbunden. Hinzu kommen oftmals Kreuzreaktionen mit Nahrungsmitteln.

Auch wenn die Intensität der allergischen Reaktionen individuell sehr unterschiedlich ist, so gibt es dennoch einen engen Zusammenhang zwischen der Stärke der Symptomatik und der Pollenkonzentration in der Atemluft. Für eine gezielte Prophylaxe ist es sinnvoll, täglich aktualisierte Informationen über die erwartete Pollenbelastung abzurufen. Menschen mit Heuschnupfen sollten Allergie-Symptome nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern rechtzeitig ihre Medikamente einnehmen, rät der DWD.

Anfang und Ende der Pollensaison variiert

Grundlagen der Vorhersagen des Pollenflug Gefahrenindex sind die regionalen kurz- und mittelfristigen Wettervorhersagen des DWD sowie die von der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst mit Pollenfallen gemessenen und ausgewerteten Pollenkonzentrationen.

Da der Verlauf der Pollensaison eng mit dem Blühverhalten der Pflanzen verbunden ist, bieten die phänologischen Vorhersagen und Beobachtungsdaten des DWD, die von der Abteilung Agrarmeteorologie zur Verfügung gestellt werden, eine weitere wertvolle Unterstützung. Hier wird das Pflanzenwachstum in der freien Natur beobachtet. Anfang und Ende der Pollensaison können aufgrund unterschiedlicher Witterungsverläufe von Jahr zu Jahr um mehrere Wochen variieren.

Foto: fizkes/adobe.stock

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Heuschnupfen

Weitere Nachrichten zum Thema Heuschnupfen

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Lebensmittelallergien nehmen in den Industrieländern zu. Kinder sind stärker betroffen als Erwachsene. Bei Reaktionen auf Kuhmilch und Hühnerei kann die Allergie aber bis zum Schulalter wieder verschwinden, Allergien gegen Erdnüsse oder Fisch bleiben indes oft bestehen. Zum Tag der Lebensmittelallergien am 21. Juni sprachen wir mit Prof. Regina Treudler, Leiterin des Leipziger Interdisziplinären Centrums für Allergologie (LICA) am Universitätsklinikum Leipzig.
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin