Mehrfaches kurzes Erwachen in der Nacht ist gut für das Gedächtnis

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Mehrfaches kurzes Erwachen in der Nacht ist gut für das Gedächtnis. Das fand ein Team um Celine Kjaerby von der Universität Kopenhagen heraus.
Ihre Studie erschien im Fachmagazin Nature Neuroscience. Für die Untersuchung, über die Prof. Helmut Schatz von der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie berichtet, wurde die Aktivität der Gehirnzellen von Mäusen gemessen.
Schlaf wird mehr als 100 Mal unterbrochen
Noradrenalin ist ein Stresshormon und fördert die Aufmerksamkeit. Zur Überraschung der Forscher war dies Hormon im Schlaf höchst aktiv. Mehr als 100 Mal in der Nacht wurde der Schlaf durch sein Einwirken kurzzeitig unterbrochen, berichtet Kjaerby. In diesen Momenten ist das Gehirn so aktiv wie im Wachzustand.
Es kam zu Mikroerregungen (micro arousals) während des Tiefschlafs (Non-REM-Schlaf), wenn der Noradrenalin-Spiegel für circa 30 Sekunden absank. Während des REM-Schlafs (die Phase, in der man träumt) führte ein für 3 - 5 Minauen abgesenkter Noradrenalin-Spiegel zu kurzem Erwachen. Der Schläfer merkt nichts davon.
Mehrfaches kurzes Erwachen in der Nacht ist gut für das Gedächtnis
In diesen kurzzeitigen Wach-Phasen wird das am Vortag Erlernte abgespeichert. So war das Geruchsgedächtnis von Mäusen mit tieferen Noradrenalin-Spiegeln besser als das ihrer Artgenossen, bei denen die Werte nicht so stark absanken. Mehrfaches kurzes Erwachen iin der Nacht ist also gut für das Gedächtnis. Es bleibe abzuwarten, ob sich die bei Mäusen erhobenen Befunde auch beim Menschen finden lassen, sagt Schatz.
Kjaerby wies auch darauf hin, dass einige Antidepressiva die natürlichen Schwankungen des Noradrenalin-Spiegels während des Schlafs beeinflussen. Sie schlägt vor Alternativen zu entwickeln, bei denen das nicht der Fall ist.