Mehr Nebenwirkungen bei Corona-Impfung mit zwei Impfstoffen
Menschen unter 60 wird hierzulande geraten, nach der Erstimpfung mit AstraZeneca die Zweitimpfung mit BioNTech oder Moderna vorzunehmen. Forscher der University of Oxford untersuchten die Kombination der Impfstoffe. Sie führt zu mehr Nebenwirkungen, ist aber sicher.
An der Com-COV-Studie, einer teilnehmermaskierten und randomisierten Untersuchung, nahmen 830 Probanden teil. Sie waren 50 Jahre und älter, hatten keine, leichte oder moderate Vorerkrankungen und wurden an acht Standorten rekrutiert.
Lokale und systemische Symptome erfasst
Sie erhielten 28 Tage nach der ersten Impfung ihre zweite Impfung, entweder zweimal den Vektorimpfstoff, zweimal den mRNA-Impfstoff oder beide Impfstoffe kombiniert. Erfasst wurden lokale und systemische Symptome, die in den 7 Tagen nach der Erst- und der Auffrischimpfung von den Teilnehmern berichtet wurden.
In der Impfgruppe, die den gleichen Impfstoff erhielt, gab es bei BionTech stärkere Nebenwirkungen nach der Auffrischungsdosis und bei AstraZeneca eine stärkere Reaktion nach der ersten Impfdosis.
Mehr Nebenwirkungen bei zwei Impfstoffen
Bei der Kombination der Impfstoffe (AstraZeneca plus BionTech oder BionTech plus AstraZeneca) gab es mehr Nebenwirkungen bei der Auffrischungsdosis, als wenn der selbe Impfstoff gegeben wurde. So berichteten 34 Prozent und 41 Prozent über Fieber verglichen mit 11 Prozent und 21 Prozent in der Gruppe mit einem Impfstoff. Ein ähnlich höheres Risiko wurde bei Schüttelfrost, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Unwohlsein und Muskelschmerzen beobachtet.
Es gab aber keine Krankenhauseinweisungen aufgrund von Symptomen, und der größte Teil der Impfreaktionen wurde 48 Stunden nach der Immunisierung beobachtet. Fazit der Wissenschaftler: Die Corona-Impfung mit zwei verschiedenen Impfstoffen ist sicher.
Kombi-Gruppe nahm öfter Paracetamol
Die Teilnehmer wurden darauf hingewiesen, dass Paracetamol die Nebenwirkungen des Impfstoffs verringern könnte, sie wurden jedoch nicht aktiv zur prophylaktischen Behandlung angehalten. Paracetamol binnen 48 Stunden nach der zweiten Impfung verwendeten 36 Prozent und 41 Prozent der Empfänger desselben Impfstoffs, bei den Empfängern zweier Impfstoffe waren es 57 und 60 Prozent.
Die Teilnehmer der im Fachmagazin Lancet erschienenen Studie waren über 50 Jahre alt, bei jüngeren Menschen könnten die Reaktionen ausgeprägter sein, schreiben die Forscher. An einer weiteren Gruppe untersuchten sie die Wirksamkeit der Impfstoff-Kombinationen, die Ergebnisse werden voraussichtlich im Juni 2021 verfügbar sein.