Mehr Mut zur Ersten Hilfe bei Herzstillstand!

Die Herzdruckmassage ist die wichtigste Maßnahme beim Herzstillstand – Foto: wellphoto - Fotolia
Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Doch die Helferquote beim Herzstillstand ist hierzulande im internationalen Vergleich alarmierend gering. Dabei könnten Schätzungen zufolge rund 5.000 Menschen jährlich vor dem Tod durch Herzstillstand gerettet werden, wenn Laien sofort die richtigen Maßnahmen einleiten würden. Doch nur etwa 15 Prozent der Bundesbürger helfen im Ernstfall. Auf dieses Problem will die „Woche der Wiederbelebung“, die vom 19. bis 26. September 2015 stattfindet, aufmerksam machen. Ziel ist es, das Bewusstsein für lebensrettende Fähigkeiten jedes Einzelnen zu schärfen, Hemmschwellen abzubauen und über die wichtigsten Sofortmaßnahmen zu informieren.
Viele trauen sich nicht, Erste Hilfe anzuwenden
Rund 40.000 bis 64.000 Menschen pro Jahr erleiden hierzulande einen plötzlichen Herzstillstand. Die mit Abstand häufigste Ursache ist eine koronare Herzkrankheit, bei der eine Verkalkung der Herzkranzgefäße vorliegt. Sie betrifft überwiegend Menschen im mittleren und höheren Lebensalter. Daneben kommen weitere angeborene oder erworbene Herzerkrankungen als Auslöser, auch bei jüngeren Menschen, in Betracht. In 70 Prozent der Fälle geschieht der Kollaps zu Hause. Oft sind dann Angehörige oder Freunde anwesend, doch nur die wenigsten trauen sich, Erste Hilfe zu leisten.
Dabei ist es gerade bei einem Herzstillstand unerlässlich, schnell zu handeln: Bereits drei Minuten nach einem Herzstillstand wird das Gehirn nicht mehr genügend mit Sauerstoff versorgt, und es treten unwiderrufliche Schäden auf. Allein mit einer einfachen Herzdruckmassage kann jedoch der Restsauerstoff im Blut zirkulieren und so bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes die Überlebenswahrscheinlichkeit entscheidend erhöhen.
Herzdruckmassage bei Herzstillstand ist wichtigste Maßnahme
Der Grund für die Tatenlosigkeit ist meist Unwissenheit und die Angst, etwas falsch zu machen. Viele denken auch gleich an Mund-zu-Mund-Beatmung und wissen nicht, dass eine Herzdruckmassage bei Herzstillstand zunächst ausreicht, erklärt Professor Hugo van Aken, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin. ‚Prüfen, Rufen, Drücken‘ sind die drei leicht zu merkende Schritte bei einem Herzstillstand: Reaktion und Atmung checken, Notruf 112 wählen und die Herzdruckmassage sofort beginnen. So kann die Überlebenschance verdoppelt bis verdreifacht werden.
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