Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Mehr Geimpfte als Ungeimpfte wegen Covid im Krankenhaus

Samstag, 16. April 2022 – Autor:
Wer steckt sich eigentlich mit dem Coronavirus an und wer muss wegen Covid ins Krankenhaus? Der RKI-Wochenbericht zeigt, dass die Geimpften vorne liegen. Auf den Intensivstationen halten sich beide Gruppen in etwa die Waage. Bei einer Impfquote von 76 Prozent war das aber zu erwarten.
Auf den Intensivstationen ist fast jeder zweite Covid-Patient geimpft. Trotzdem schützt die Corona-Impfung die Mehrheit vor einem schweren Krankheitsverlauf

Auf den Intensivstationen ist fast jeder zweite Covid-Patient geimpft. Trotzdem schützt die Corona-Impfung die Mehrheit vor einem schweren Krankheitsverlauf – Foto: © AOK Mediendienst

76,1 Prozent der Gesamtbevölkerung haben sich bis zum heutigen Tag gegen das Coronavirus impfen lassen. 59,1 Prozent haben zusätzliche eine Auffrischungsimpfung erhalten. Damit sind 23,4 Prozent nicht geimpft. Die Gruppe der geimpften ist also deutlich in der Überzahl, nämlich rund dreimal so groß. Da Omikron hoch ansteckend ist und keine Impfung zu 100 Prozent schützt, infizieren sich momentan mehr geimpfte als ungeimpfte Personen. Laut dem aktuellen RKI-Wochenbericht vom Donnerstag waren unter den 339.780 erfassten symptomatischen Covid-19-Fällen 248.421 Menschen mindestens grundimmunisiert. Die restlichen 91.359 hatten keine Corona-Impfung.

Proportional viel mehr ungeimpfte im Krankenhaus

Die vielen Impfdurchbrüche belegen, dass die Impfung eine Coronainfektion nicht wirklich verhindern kann. Dennoch sind Geimpfte laut den RKI-Zahlen vor schweren Verläufen und Tod besser geschützt als Ungeimpfte – auch wenn die Zahlen auf den ersten Blick nicht danach aussehen.

Auf den Normalstationen der Krankenhäuser waren die geimpften in der Meldewoche 11 mit einem Verhältnis von zu 1931 zu 1422 bzw. 57 Prozent leicht in der Überzahl. Auf den Intensivstationen wurden dagegen etwas mehr ungeimpfte mit einer symptomatischen Covid-Infektion behandelt: 53 versus 47 Prozent. Bei den Sterbefällen hielten sich beide Gruppen mit 50:50 die Waage.

An den reinen Hospitalisierung- und Sterbezahlen gemessen, gibt es also kaum einen wesentlichen Unterschied zwischen beiden Gruppen. Gemessen an den Gruppengrößen schon. Denn danach müssten rein rechnerisch knapp dreimal so viele Geimpfte von Krankenhauseinweisung und Tod betroffen sein – und das ist augenscheinlich nicht der Fall.

Impfung schützt vor schwerem schweren Krankheitsverlauf

Das RKI zieht aus den Zahlen den Schluss, dass „aktuell bei Dominanz der Omikron-Variante für vollständig geimpfte Personen aller Altersgruppen − insbesondere für Personen mit Auffrischimpfung − weiterhin von einem sehr guten Impfschutz gegenüber einer schweren COVID-19-Erkrankung ausgegangen werden kann." Weiterhin zeige sich für ungeimpfte Personen aller Altersgruppen ein deutlich höheres Risiko für eine schwere Verlaufsform der COVID-19-Erkrankung.

Hauptkategorien: Corona , Medizin , Gesundheitspolitik
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Coronavirus , Krankenhäuser

Weitere Nachrichten zum Thema Covid-19

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin