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Medizinische Bewertungsportale immer beliebter

Sonntag, 9. Juni 2013 – Autor:
Das Internet sorgt auch im Gesundheitswesen für mehr Transparenz. Laut IT-Branchenverband Bitkom hat sich bereits jeder zweite Internetnutzer in medizinischen Bewertungsportalen informiert.
Medizinische Bewertungsportale: Wo finde ich einen guten Arzt?

Medizinische Bewertungsportale: Wo finde ich einen guten Arzt?

Medizinische Bewertungsportale sind aus der digitalen Welt nicht mehr wegzudenken. Bereits jeder zweite Internetnutzer hat sich in medizinischen Bewertungsportalen bereits über Ärzte, Kliniken und Behandlungsmethoden informiert. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des BITKOM ergeben. Demnach nutzen hochgerechnet rund 28 Millionen Bundesbürger das online-Angebot, davon sind 56 Prozent Frauen und 44 Prozent Männer. „Das Bedürfnis nach verlässlichen Informationen über Ärzte, Krankenhäuser oder Behandlungsmethoden ist riesig“, sagt BITKOM-Experte Dr. Pablo Mentzinis. „Waren Patienten früher auf Tipps aus dem Bekanntenkreis angewiesen, so können sie sich heute umfassend und einfach im Web informieren.

Das Bedürfnis nach Informationen aus dem Gesundheitsbereich ist riesig

Menschen, die Angebote von Bewertungsportalen nutzen, suchen am häufigsten nach bestimmten Behandlungsmethoden (35 Prozent). Ähnlich beliebt sind Portale, in denen Medikamente (33 Prozent) und Ärzte (30 Prozent) bewertet werden. 15 Prozent der User suchen nach Informationen über medizinische Einrichtungen wie Physiotherapeuten, Krankengymnasten oder Heilpraktikern und 14 Prozent suchen nach Bewertungen von Krankenhäusern.

Eigene Bewertungen über Ärzte, medizinische Einrichtungen und Behandlungsmethoden haben laut BITKOM 16 Prozent der Internetnutzer schon einmal ins Netz gestellt. „Das Internet ist eine wichtige Plattform zur Verbesserung der Selbstbestimmung der Patienten“, meint Mentzinis.

Doch die Bewertungsportale sind nicht unumstritten. Gerade Ärzte standen ihnen anfangs skeptisch gegenüber, weil eine rufschädigende Wirkung nicht ausgeschlossen werden kann. Aus diesem Grund rät BITKOM-Experte allen Anbietern von medizinischen Leistungen „regelmäßig nachzusehen, was in den Bewertungsportalen über sie veröffentlicht wird. Da Patienten gegenüber ihren Ärzten oft keine Kritik wagen, ist dies eine gute Möglichkeit, authentisches Feedback zu bekommen und im Bedarfsfall gegenzusteuern.“

Woran erkennt man ein seriöses Arztbewertungsportal?

Damit Verbraucher seriöse Arztbewertungsportale erkennen können, haben die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Bundesvereinigung Qualitätsanforderungen für solche Webseiten erarbeitet. So raten die beiden Ärztevertretungen etwa darauf zu achten, dass Werbung und Inhalt klar getrennt und die Finanzierung des Portals erläutert werden. Wichtig sei auch ein Impressum mit umfangreichen Informationen über den Betreiber. Zudem sollte es möglich sein, einen bestimmten Arzt zu suchen. Das Bewertungsverfahren sollte nachvollziehbaren Regeln unterliegen. Insbesondere müssen Freitextfelder überprüft werden – so können Beleidigungen herausgefiltert werden. Benotete Ärzte müssen im Streitfall ihre Sicht in einer Gegendarstellung oder einem Widerspruch darlegen können. Schließlich sollte eine Bewertung erst veröffentlicht werden, wenn ausreichend viele Patienten einen Mediziner benotet haben. So werde verhindert, dass ein einziger Patient den Ruf eines Arztes schädigt oder unbegründet fördert.

Foto: © dandaman - Fotolia.com

Hauptkategorie: Gesundheitspolitik
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