Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

MDC bekommt neue Chefin

Sonntag, 19. Juni 2022 – Autor:
Das Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) bekommt eine neue Vorstandsvorsitzende. Die Diabetes-Forscherin Maike Sander wird am 1. November ihren Posten antreten. Damit steht erstmals eine Frau an der Spitze des Berliner Forschungsinstituts.
Frau an der Spitze: Maike Sander wird am 1. November 2022 die Leitung des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin übernehmen

Frau an der Spitze: Maike Sander wird am 1. November 2022 die Leitung des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin übernehmen – Foto: Peter Himsel/MDC

Maike Sander ist Diabetes-Forscherin und Professorin für Pädiatrie und Molekular- und Zellmedizin. Am 1. November wird sie die Leitung des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin als wissenschaftliche Vorständin und Vorstandsvorsitzende übernehmen. Das teilte das MDC am Freitag nach einem entsprechenden Beschluss des Aufsichtsrats mit.

Maike Sander löst Professor Thomas Sommer ab, der das MDC seit 2019 kommissarisch geleitet hat. Damit wird erstmals eine Frau an der Spitze eines der fünf Helmholtz-Gesundheitszentren stehen. In Berlin wird sie außerdem eine Professur an der Charité übernehmen.

Aus den USA nach Berlin

Die 54-Jährige forscht und arbeitet seit fast 30 Jahren in den USA, seit 2012 ist sie Direktorin des Pediatric Diabetes Research Centers an der University of California in San Diego. Dort hat sie auch eine Professur für Pädiatrie und Molekular- und Zellmedizin inne. Mit Berlin ist Sander seit Jahren eng verbunden: Seit 2019 ist sie „Einstein Visiting Fellow“ am Berlin Institute of Health in der Charité (BIH), zudem war sie in der Vergangenheit als Gastprofessorin am MDC tätig.

Das MDC sei ein weltweit bekanntes Zentrum, das sich durch innovative Spitzenforschung in der Biomedizin auszeichne, sagte Sander, und ein Magnet für hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt. Es „bietet Forschungsmöglichkeiten, die man weltweit an nur wenigen Zentren findet.“ Als Wissenschaftliche Vorständin wolle sie nun Rolle des MDC als führendes Zentrum in der Biomedizin weiter stärken, und auch Partnerschaften, insbesondere in Berlin, weiter vertiefen, „damit unsere Entdeckungen schnell in Therapien umgesetzt werden können“, erklärte Sander.  

Große Expertise als Wissenschaftsmanagerin

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger lobte Sander als „herausragende Wissenschaftlerin und Innovatorin mit ausgewiesener internationaler Erfahrung. „Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, sie nach vielen Jahren in den USA an den Forschungsstandort Deutschland zurückzuholen und für die Leitung des Max-Delbrück-Centrums zu gewinnen. Das belegt, wie attraktiv die biomedizinische Forschung am Standort Berlin ist“, sagte Stark-Watzinger.

Sander war vor allem wegen ihrer Erfahrung als Wissenschaftsmanagerin zur neuen MDC-Vorständin bestellt worden. Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, zeigte sich überzeugt, dass die die Helmholtz-Gemeinschaft enorm von ihrer Expertise profitieren werde. „Mit ihrem wissenschaftlichen Renommée und ihrer internationalen Erfahrung wird sie als Wissenschaftliche Vorständin und Vorstandsvorsitzende das MDC zukunftsweisend weiterentwickeln“, sagte Wiestler.

Zur Person

Maike Sander, gebürtig in Göttingen, studierte Medizin an der Universität Heidelberg, bevor sie 1994 in die USA ging. Zunächst forschte sie an der University of California in San Francisco, im Jahr 2008  wechselte sie an die University of California San Diego. Als Expertin für insulinproduzierende Betazellen der Bauchspeicheldrüse verfügt sie über fast dreißig Jahre Erfahrung in der Medizin und der Diabetesforschung.

Sander ist gewähltes Mitglied der Leopoldina, der Vereinigung amerikanischer Ärztinnen und Ärzte (Association of American Physicians), der American Society of Clinical Investigation und Mitglied des NIH-Human Islet Research Network sowie des NIH-Impact of Genomic Variation on Function-Konsortiums zur Erforschung grundlegender Mechanismen der Genregulation. Sie ist Preisträgerin des Grodsky-Preises des Juvenile Diabetes Research Foundation, des 2022 Albert Renold-Preises der European Association for the Study of Diabetes, und des Forschungspreises der Alexander von Humboldt-Stiftung.

Hauptkategorien: Berlin , Gesundheitspolitik
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)

Weitere Nachrichten zum Thema Berliner Forschung

30.12.2020

Zum 1. Januar 2021 wird das Berlin Institute of Health (BIH) in die Charité integriert. Dadurch wird der Translationsforschungsbereich zur dritten Säule der Berliner Universitätsmedizin. Der Bund erhält einen Aufsichtsratsposten.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin