Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Masern-Impfung im Aufwind

Dienstag, 23. Februar 2016 – Autor:
Die Zahl der Masern-Impfungen ist im vergangen Jahr deutlich gestiegen. Insbesondere junge Erwachsene haben ihren Impfschutz aufgefrischt. Trotzdem bleiben die Impfquoten noch unter dem angestrebten Ziel.

Umdenken wegen Masern-Ausbrüchen: Zahl der Masern-Impfungen ist 2015 deutlich angestiegen

Selten hat es in Deutschland so viele Masernfälle gegeben wie im Jahr 2015. Offenbar hatten die Masern-Ausbrüchen aber auch einen positiven Effekt: Nach einer Auswertung der Barmer GEK haben sich 2015 mehr als doppelt so viele Erwachsene im Alter zwischen 25 und 45 gegen Masern nachimpfen lassen wie im Jahr zuvor. Nahmen 2014 lediglich 80.000 junge Erwachsene die Masernimpfung in Anspruch, waren es im vergangen Jahr 180.000. „Ein Grund für die erhöhte Zahl an Masern-Schutzimpfungen gerade bei den Erwachsenen könnte die gestiegene Aufmerksamkeit für das Thema in der Öffentlichkeit sein“, vermutet Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin der Barmer Gek.

Masern bis 2020 wahrscheinlich nicht eliminiert

Noch ist die Impfrate in Deutschland allerdings noch viel zu gering, wie das Robert Koch-Institut mitteilt. Insbesondere bei den Einjährigen gebe es Defizite. Das WHO-Ziel, die Masern bis 2020 weltweit auszurotten, werde aller Voraussicht nach nicht erreicht. Um Masern endgültig zu eliminieren, müssen mindestens 95 Prozent der Menschen in allen Altersgruppen immunisiert sein. Vor allem die nach 1970 Geborenen haben aber das Problem, dass sie trotz Impfung oft keinen ausreichenden Impfschutz mehr haben. In den 1970er und 80er Jahren wurden Kinder nämlich nur einmal gegen Masern geimpft. Heute weiß man, dass es für den vollen und nachhaltigen Impfschutz eine zweite Impfung braucht. Die zweite Masern-Impfung wird in Deutschland seit 1991 empfohlen.

Erwachsene sollten Impfstatus prüfen

Das RKI rät deshalb auch Erwachsenen, regelmäßig ihren Impfstatus zu überprüfen. Bei unklarem oder unzureichendem Impfstatus sollte schnellstens eine Auffrischungsimpfung nachgeholt werden. Menschen, die vor 1970 geboren wurden, haben in aller Regel eine Maserninfektion durchgemacht und gelten darum als immunisiert. Die Masern sind eine der ansteckendsten Infektionskrankheiten des Menschen überhaupt.

Foto: © Dan Race - Fotolia.com

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Infektionskrankheiten , Masern , Impfen

Weitere Nachrichten zum Thema Masern

Die Zahl der Masernerkrankungen hat sich im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr innerhalb Europas verdreifacht. Erwartungsgemäß kommen die Masern in den Ländern am häufigsten vor, in denen die Impfquoten besonders niedrig sind. Das ist zum Beispiel in der Ukraine der Fall.

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin