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Masern: Impflücken vor Kita-Besuch schließen

Mittwoch, 31. Juli 2013 – Autor: Stefan Lummer
Vor Beginn des neuen Kita-Jahres appelliert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung an Eltern, Impflücken bei ihren Kindern zu schließen. Direktorin Elisabeth Pott weist angesichts der rund 1.000 gemeldeten Masernerkrankungen in diesem Jahr auf eine besonders hohe Bedeutung der Schutzimpfung gegen Masern hin.

Deutliche Impflücken bei 2-Jährigen – Foto: olesiabilkei - Fotolia

Ab dem 1. August greift in Deutschland der gesetzliche Anspruch auf einen Betreuungsplatz für Ein- bis Dreijährige, damit wird sich die Anzahl der Kinder in Kindertageseinrichtungen weiter vergrößern. „Weil sich bei fehlendem Impfschutz Infektionskrankheiten wie die Masern gerade in solchen Gemeinschaftseinrichtungen schnell ausbreiten können, sollten mögliche Impflücken schnellstens geschlossen werden. Am besten noch vor Beginn des neuen Kita-Jahres“, so Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Viele Eltern unterschätzen die Gefahr von Masern. Einer Studie der BZgA zufolge halten 38 Prozent der Eltern Masern für harmlos. „Dabei können auch Jahre nach einer Infektion noch schwerwiegende Folgeerkrankungen wie ein schleichender Gehirnzerfall auftreten“, warnt Pott.

Impflücken bei 2-Jährigen

Die Impfquoten von Kindern bei der Einschulung lagen im Jahr 2011 bundesweit bei 96,6 Prozent für die erste und bei 92,1 Prozent für die zweite Masern-Impfung. Doch aktuelle Daten des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung zeigen Impflücken bei den 2-Jährigen.

Demnach erhielten von etwa 550.000 Kindern des Geburtsjahres 2008 nur 88,5 Prozent die 1. Impfung und etwa 60 Prozent der Kinder bis zum Alter von 2 Jahren beide Masern-Impfungen. 

Zudem zeigen die vertragsärztlichen Abrechnungsdaten deutliche regionale Unterschiede: Die niedrigsten Masern-Impfraten gibt es demnach in Berlin, Baden-Württemberg und Bayern.

Masern-Impfcheck auch für Eltern 

Die BZgA empfiehlt aber auch Eltern, ihren Masern-Impfstatus zu überprüfen. Etwa die Hälfte der gemeldeten Masern-Fälle beträfen Jugendliche und junge Erwachsene. 

Die Ständige Impfkommission empfiehlt allen nach 1970 geborenen Erwachsenen ohne oder mit nur einer Impfung in der Kindheit und auch bei unklarem Impfschutz eine Impfung gegen Masern.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hält im Internet umfassende Informationen zu Krankheitsbild und Schutzimpfung allgemein und speziell zur Masernimpfung bereit. Auch einen einfachen Impfcheck gibt es auf der Seite www.impfen-info.de.

Foto: © olesiabilkei - Fotolia.com

Hauptkategorien: Prävention und Reha , Medizin

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