Malaria – kleiner Stich mit schweren Folgen
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind aktuell 3,4 Milliarden Menschen in 97 Ländern von einer Ansteckung mit Malaria bedroht. Jedes Jahr treten weltweit über 200 Millionen Malaria-Erkrankungen auf und mehr als 600.000 Menschen sterben an der Tropenkrankheit. Meist trifft es die Ärmsten der Ärmsten. Aber auch Touristen sind vor einer Ansteckung mit Malaria nicht gefeit, wenn sie in die entsprechende Gebiete reisen.
Generell gilt: Die beste Prophylaxe ist der Schutz vor Stichen durch die Anophelesmücke, die den Malaria-Erreger überträgt. Wichtig zu wissen, dass die Mücken fast nur in der Dämmerung und nachts zustechen. Reisende sollten daher nach Sonnenuntergang möglichst immer lange Hosen und langärmlige Kleidung tragen. So genannte Reppelents zur Mückenabwehr auf der Haut sind ohnehin ein Muss. Sie halten aber nur ein paar Stunden und müssen dann erneut aufgetragen werden. DEET gilt weltweit dabei als das wirksamste Insektenabwehrmitteln für die Haut. Sinnvoll ist es auch, Kleidung und Moskitonetze mit Insektiziden zu imprägnieren.
Eine alte Tropenweisheit sagt: Kein Stich - Keine Infektion
Neben diesen Maßnahmen rät Tropenmediziner Prof. Thomas Löscher von der Abteilung Infektions- und Tropenmedizin am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität in München, auch zur Benutzung von Moskitonetzen. Die schützen nämlich nicht nur vor der Anophelesmücke, sondern auch vor anderen Insekten, etwa Mücken, die das Dengue-Fieber übertragen.
Eine medikamentöse Malaria-Prophylaxe empfiehlt der Experte nur eingeschränkt. „Urlauber sollten sie nur nehmen, wenn sie in Gebiete mit hohem Malaria-Risiko reisen und wenn das Risiko höher ist, an Malaria zu erkranken, als an den seltenen, aber starken Nebenwirkungen zu leiden“, erklärt Löscher. Eine medikamentöse Prophylaxe könne die Expositionspropyhlaxe aber keinesfalls ersetzen.
Malaria-Symptome werden oft fehlgedeutet, weil sie an Grippe erinnern
Bei der Malaria kommt es zu grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und allgemeinem Krankheitsgefühl und werden daher oft fehlgedeuet. Es könne auch Übelkeit oder eine Gelbsucht hinzukommen. Die Inkubationszeit – also die Zeit bis erste Symptome auftreten - kann eine aber auch bis zu mehreren Wochen dauern. Zur Behandlung der Malaria stehen Kombinationspräparate auf der Basis von Artemisininen zur Verfügung. Bei schwerer Erkrankung müssen die Medikamente per Infusion gegeben werden.
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