Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Männer nehmen schneller ab als Frauen

Freitag, 17. August 2018 – Autor:
Männer nehmen schneller ab als Frauen. Das zeigte eine 8-Wochen-Studie, bei der übergewichtige Probanden eine kalorienarme Diät zu sich nahmen.
übergewicht, abnehmen, dick, bauchfett, diät, überflüssige pfunde

Männer verlieren schneller an Gewicht als Frauen - wenn sie auf eine kalorienarme Diät gesetzt werden – Foto: ©Vadym - stock.adobe.com

Männer und Frauen scheinen unterschiedlich von einer kalorienarmen Diät zu profitieren: In einer 8-Wochen-Studie verloren männliche Probanden deutlich mehr Gewicht als die weiblichen. Das ergab die erste Auswertung der PREVIEW-Studie, die in der Fachzeitschrift Diabetes, Obesity & Metabolism erschien.

An der Untersuchung nahmen 2020 übergewichtige Personen mit einem drohenden Diabetes 2 teil. Die Probanden waren im Schnitt 51,6 Jahre alt, wogen durchschnittlich 100 kg und hatten einen mittleren BMI von 35,4 kg/Körpergröße. Während der zweimonatigen Diät nahmen sie am Tag nur 810 kcal zu sich. Im Ergebnis ging bei beiden Geschlechtern die Insulin-Resistenz zurück. Zugleich normalisierten sich bei mehr als einem Drittel der Teilnehmer (35,8 Prozent) die Blutzuckerwerte, so dass das Diabetes-2-Risiko vorerst gebannt war.

Männer nehmen schneller ab als Frauen

Bei den Frauen gingen dabei der Hüftumfang und Pulsdruck stärker zurück als bei den Männern. Dafür sanken aber auch der Wert des "guten" HDL-Cholesterins und die fettfreie Körpermasse stärker, was gesundheitlich eher ungünstig ist. Männer wiederum nahmen schneller ab: Bei ihnen betrug der Gewichtsverlust 11,8 Prozent im Vergleich zu 10,3 Prozent bei den Frauen. Damit lag er um 16 Prozent höher. Bei den männlichen Teilnehmern gingen außerdem der Metabolische-Syndrom-Score sowie Fettmasse und Herzfrequenz stärker zurück.

"Es scheint, dass Männer mehr von dieser Intervention profitierten als Frauen", erläutert Studien-Autorin Dr. Pia Christensen von der Universität Kopenhagen. Ob die Unterschiede zwischen den Geschlechtern auch auf lange Sicht bestehen bleiben, und ob daher geschlechtsspezifischee Ansätze zum Abnehmen entwickelt werden müssten, sei eine künftig zu beantwortende Frage. Bereits frühere Untersuchungen hatten gezeigt, dass Männer beim Abnehmen mehr Bauchfett verlieren als Frauen und dies das metabolische Risikoprofil stärker verbessert.

Gewichtsverlust verbessert den Stoffwechsel

Grundsätzlich führte die achtwöchige Niedrig-Energie-Diät bei Personen mit Prä-Diabetes zu einem anfänglichen Gewichtsverlust von 10 Prozent. Dieser ist notwendig, um eine wesentliche Verbesserung des Stoffwechsels zu erreichen, der die erste Phase eines Diabetes-Präventions-Programms markiert, so Dr. Christensen.

Die internationale PREVIEW-Studie ist auf 3 Jahre angelegt. In einem nächsten Schritt soll untersucht werden, wie sich mit Diät, Bewegung und Verhaltensänderungen langfristige Ergebnisse erzielen lassen. Sie wird an der Universität Kopenhagen, der Universität Helsinki, der Universität von Nottingham, der Universität Maastricht, der Universität von Navarra, der Medizinischen Universität Sofia, der Universität von Auckland und der Universität von Sydney durchgeführt.

Foto: vadym/fotolia.com

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Übergewicht

Weitere Nachrichten zum Thema Abnehmen

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin