Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Lungenkrebs häufigste Krebstodesursache bei Frauen

Mittwoch, 4. Februar 2015 – Autor: gsb
Lungenkrebs hat einen traurigen Rekord erreicht: Er nimmt seit Neuestem den Spitzenplatz unter den Krebstodesursachen bei Frauen ein. Bislang lag Brustkrebs an erster Stelle.
Lungenkrebs häufigste Krebstodesursache bei Frauen

Weltkrebstag 2015: Gerade hat Lungenkrebs bei Frauen den Brustkrebs als Krebstodesursache Nummer ein abgelöst

Epidemiologen haben es kommen sehen. Erstmals wird Brustkrebs als wichtigste Krebstodesursache bei Frauen durch Lungenkrebs abgelöst. Dieser für ganz Europa ermittelte Wechsel an der Spitze der Krebssterblichkeit lasse sich auch in Deutschland beobachten, meldet das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) anlässlich des Weltkrebstags 2015.

Vermeidbarer Lungenkrebs

Als eine „Katastrophe mit Ansage“ sieht Dr. Martina Pötschke-Langer, Leiterin der Abteilung Krebsprävention am DKFZ, den Wechsel an der Spitze der Krebstodesursachen. „Denn vor über zehn Jahren begann der deutliche Anstieg der Lungenkrebstodesfälle unter Frauen, der jetzt offensichtlich auf einen Höhepunkt zusteuert“, so die Präventionsexpertin. „Vor dieser verhängnisvollen Entwicklung haben wir immer wieder gewarnt.“ Dass eine zum größten Teil vermeidbare Erkrankung nun die größte Sterblichkeitsrate erreiche und immer mehr Todesopfer bei Frauen fordere, sei tragisch. 85 bis 90 Prozent aller Fälle von Lungenkrebs gelten als tabakbedingt und damit als vermeidbar.

90 % aller Lungenkrebsfälle durch Zigaretten verursacht

Seit 2003 ist der Zigarettenkonsum bei den 25- bis 69-jährigen Frauen zwar leicht rückläufig, aber immer noch sehr hoch. Bis 2003 ist er stetig gestiegen. Deshalb sei eine Trendwende in der Lungenkrebssterblichkeit in naher Zukunft nicht zu erwarten, sagt Präventionsforscherin Pötschke-Langer und zitiert den berühmten britischen Epidemiologen Richard Peto: „Wenn Frauen rauchen wie Männer, sterben sie auch wie Männer.“

Tragisch ist auch noch eine andere Zahl: Während bei fast allen Tumoren die Sterblichkeitsraten zurückgehen, werden 2015 europaweit vermutlich neun Prozent mehr Frauen an Lungenkrebs sterben als noch 2009.

Hoffnung auf neue Immuntherapien gegen Lungenkrebs

Krebsforscher hoffen unterdessen auf bessere Behandlungserfolge bei Lungenkrebs, etwa durch neue Immuntherapien. Prof. Otmar D. Wiestler, Vorstandsvorsitzender des DKFZ: „Die Krebstherapie befindet sich in rasanter Entwicklung, die ersten Früchte des Erfolges sehen wir heute schon in den erfreulicherweise sinkenden Sterblichkeitsraten bei Brustkrebs.“ Heute sterben insgesamt weniger Frauen an Brustkrebs als noch vor zehn Jahren, obwohl die Neuerkrankungsrate seither gestiegen ist.

Laut Statistischem Bundesamt steigt das durchschnittliche Sterbealter bei Krebs kontinuierlich an. Es liegt aktuell bei 73,4 Jahren und ist damit so hoch wie nie zuvor.

© Peter Maszlen - Fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Lungenkrebs , Brustkrebs , Weltkrebstag

Weitere Nachrichten zum Thema Lungenkrebs

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin