Long-Covid-Symptome nach einem Jahr wieder abgeklungen

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Israelische Forscher untersuchten Long-Covid-Symptome bei Patienten, die leicht an Covid-19 erkrankt waren. Bei den meisten waren sie nach einem Jahr wieder abgeklungen. Da das aber nicht immer so ist, hat der Bundesgesundheitsminister Geld für die Forschung zur Versorgung von Long-Covid-Patienten sowie eine Hotline angekündigt.
Für die aktuelle Studie, die im Fachmagazin BMJ veröffentlicht wurde, werteten die Forscher elektronische Patientenakten des Maccabi Healthcare Services aus. Diese umfassen medizinische Längsschnittdaten von über 2,5 Millionen Israelis. Einbezogen wurden nun die Daten von fast 300.000 Probanden mit einer nachweislichen Covid-19-Infektion zwischen März 2020 und Oktober 2021 und mildem Verlauf. Ihr Durchschnittsalter betrug 25 Jahre.
Anfälligkeit für Streptokokken-Tonsillitis
Die Forscher verglichen das kurz- und langfristige Auftreten von insgesamt 70 Long-Covid-Symptomen 30 bis 180 und 180 bis 360 Tage nach der Diagnose. Die Beschwerden waren in den ersten sechs Monaten nach der Covid-19-Diagnose ausgeprägter, gingen aber später zurück.
Haarausfall, Brustschmerzen, Husten und Muskelschmerzen traten vor allem in der ersten Phase auf. Die häufigsten Symptome, die noch bis zu einem Jahr nach mildem Covid-19 dokumentiert wurden, waren Geruchsstörungen, Geschmacksstörungen, beeinträchtigte kognitive Funktionen, Schwäche, Schwindel, Atemnot und Streptokokken-Tonsillitis.
Die erhöhte Anfälligkeit für bakterielle Infektionen nach Covid-19 könnte an einer schlechten Immunabwehr liegen, die insbesondere Kinder, anfälliger für Virusinfektionen wie Adenovirus-verursachte Konjunktivitis macht.
Long-Covid klang nach einem Jahr wieder ab
Bei den über 60-jährigen trat die Atemnot in der Spätphase signifikant häufiger auf. Zugleich reduzierte die Impfung mit dem in Israel am häufigsten verabreichten Impfstoff von Biontech/Pfizer das Risiko für Atemnot in den ersten drei Monaten.
Darüber hinaus zeigten sich keine Unterschiede beim Vergleich der jeweiligen SARS-CoV-2-Variante. Omikron war nicht in die Untersuchung einbezogen. Die gesundheitliche Folgen der Infektion klangen meist innerhalb eines Jahres wieder ab.
Hotline für Long-Covid-Patienten geplant
Das ist nicht immer so. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat daher jetzt 100 Millionen Euro freigegeben, um die Forschung zur Versorgung von Long-Covid-Patienten zu stärken. Außerdem ist eine Hotline geplant, bei der Betroffene sich informieren können. Bislang gibt es keine bewährten Therapien, auch die Ursachen sind noch unklar.