Long Covid: Gesundheitsberufe sind besonders betroffen

– Foto: AOK-Nordost
Immer deutlicher wird sichtbar, dass auch nach dem Ende der Corona-Pandemie die gesundheitlichen Probleme für viele Menschen noch immer nicht vorbei sind. Die AOK-Nordost hat in einer Analyse von Versichertendaten für das Land Berlin festgestellt: Von den zehn am stärksten von Long Covid betroffenen Berufsgruppen stammen sechs und damit mehr als die Hälfte aus dem Gesundheitsbereich. Innerhalb dieser Top Ten am stärksten betroffen waren demnach die Heilerzieher in der Betreuung von Behinderten. Angehörige dieser Berufsgruppe waren seit Pandemiebeginn doppelt so oft krankgeschrieben wie der Durchschnitt aller Versicherten.
Long Covid nach Berufsgruppen: Die Top Ten
Unter den zehn besonders betroffenen Berufsgruppen finden sich neben den Heilerziehern auch die Gruppe der Ärzte, der Haus- und Familienpfleger, der Kranken- beziehungsweise Altenpflege sowie der medizinischen Fachangestellten. Auch Erzieher, Angestellte in der Sozialverwaltung und Bus- und Straßenbahnfahrer leiden in Berlin überdurchschnittlich oft an den Langzeitfolgen einer Corona-Infektion.
Long Covid: Berliner seltener betroffen – dafür intensiver
Ein bundesweiter Vergleich zeigt laut AOK, dass im Allgemeinen Bewohner von Berlin unter den Pandemiefolgen offenbar weniger zu leiden haben als die Deutschen insgesamt. „Im Verlauf der Pandemie sind mit 0,8 Prozent vergleichsweise wenige Berliner Beschäftigte von einer ärztlich festgestellten Long Covid-Erkrankung betroffen gewesen“, sagt Dirk Becker, der Pressesprecher der AOK Nordost. Wenn sie aber betroffen gewesen seien, seien die Ausfallzeiten im Job mit durchschnittlich siebeneinhalb Wochen aber besonders lang gewesen.
Generation 60 plus leidet besonders lange an Long Covid
Die Datenanalyse zeigt zudem, dass ältere Beschäftigte im Schnitt deutlich länger an Long Covid leiden als jüngere. Die Berliner über 60 mussten sich der AOK zufolge im Schnitt rund elf Wochen lang krankschreiben lassen, um sich von typischen Long Covid-Symptomen wie Luftnot, chronischer Erschöpfung und kognitiven Störungen zu erholen. Die Unter-29-Jährigen benötigen dagegen mit rund fünfeinhalb Wochen nur etwa halb so viel Zeit, um wieder fit genug für die Arbeit zu sein.
Zahlen der AOK-Studie offenbar repräsentativ
Auch wenn die jetzt vorgelegte Analyse nur die Versichertenfamilie der AOK umfasst, können die Zahlen nach Einschätzung der Krankenkasse als repräsentativ gewertet werden. Denn in Berlin ist etwa jeder Fünfte bei der AOK versichert.