Live-Bilder aus dem Geburtskanal
Zwei Jahre hat die radiologisch-technisch ausgerichtete Arbeitsgruppe "offene Hochfeld-MRT" das Vorhaben vorbereitet, unter anderem entstand ein neuartiger fetaler Überwachungsmonitor, der die Überwachung der Herztöne des Kindes im MRT während des Geburtsvorgangs überwacht. Innerhalb des Magnetresonanztomographen, der in diesem Fall einem riesigen, offenen Sandwich ähnelt, ist keine schädliche Strahlung für Mutter oder Kind entstanden.
Einzigartige Bilder von der Geburt
Dabei sind einzigartige Bilder vom Körperinneren der Mutter und den Bewegungen des Kindes bei der Geburt entstanden. So haben die Ärzte alle Details beobachten können, von denen sie bislang nur durch Tastuntersuchungen wussten. Die seit dem 19. Jahrhundert erarbeiteten Vorstellungen über den Geburtsvorgang und die Bewegungen des ungeborenen Kindes im mütterlichen Becken sollen nun anhand weiterer Untersuchungen überprüft werden. Dazu wirken das Institut für Radiologie unter der Leitung von Prof. Bernd Hamm und die Klinik für Geburtsmedizin mit Direktor Prof. Ernst Beinder in enger Abstimmung zusammen. Ziel der Wissenschaftler ist unter anderem, in Zukunft besser zu verstehen, warum bei 15 Prozent der Schwangeren im Geburtsverlauf aufgrund eines Geburtsstillstandes eine Kaiserschnitt-Entbindung notwendig wird.
Geburtsstillstand verhindern
"Die Bilder waren faszinierend und haben einmal mehr bestätigt, dass eine Geburt ein Wunder ist", sagte Gynäkologe Prof. Ernst Beinder. "Wenn wir künftig genauer wissen, wo kritische Phasen sind, können wir möglicherweise auch frühzeitig einen Geburtsstillstand verhindern."