Leukämie mit genetisch veränderten Abwehrzellen geheilt
Die Chemotherapie hat sich bei einigen Patienten, die an einer besonders aggressiven Formen der Leukämie (akute lymphoblastische Leukämie/ ALL) erkrankt sind, als wirkungslos erwiesen. Auch Baby Layla hatte bereits zwei Chemotherapien und ein Knochenmarkstransplantat erhalten - ohne Effekt.
Ein Verfahren, mit dem eigene T-Zellen der Patienten genetisch verändert werden, so dass sie die Krebszellen entdecken und vernichten können, wurde bereits in klinischen Studien erprobt. Problem: Die Leukämie-Patienten besitzen, besonders wenn sie bereits mit Chemotherapie behandelt wurden, oft nicht genug gesunde T-Zellen. Das Team von GOSH verwendete nun T-Zellen von gesunden Spendern.
Leukämie mit genetisch veränderten Abwehrzellen geheilt
Diese wurden genetisch verändert, so dass sie den Empfänger-Organismus akzeptieren - und es nicht zu Abstoßungsreaktionen kommt - und zugleich die Krebszellen attackieren können. Bislang war dieses Verfahren nur in Versuchen mit Mäusen getestet worden. Die Forscher erhielten gemeinsam mit Wissenschaftlern vom University College London und dem Biotech-Unternehmen Cellectis, dass die Zellen aufbereitet, eine Sondergenehmigung, um die neue Behandlung am Menschen zu erproben.
Die Behandlung bestand aus 1 ml T-Zellen, die über 10 Minuten lang intravenös gegeben wurden. Danach verbrachte das Mädchen mehrere Monate auf einer Isolierstation, um sie vor Infektionen zu schützen, da ihr Immunsystem in der Zeit äußerst schwach war.
Die Behandlung schlug an. Als die Ärzte sicher waren, dass alle Leukämie-Zellen beseitigt waren, erhielt das Mädchen noch einmal eine Knochenmarktransplantation, um ihre Blutbildung zu stabilisieren. Das Kind ist jetzt zu Hause, wird aber weiterhin regelmäßig untersucht.
Genetisch veränderte Abwehrzellen bei mehr Patienten getestet
Teamleiter Prof. Waseem Qasim sagte dazu in einer Mitteilung des Krankenhauses: "Wir haben diese Behandlung bei einem sehr starken kleinen Mädchen ausprobiert, wären aber vorsichtig, zu behaupten, dass es eine geeignete Behandlungsoption für alle Kinder ist." Für 2016 ist eine Studie geplant, bei der weitere ALL-Patienten mit den modifizierten Abwehrzellen behandelt werden.
Foto: Pix4U