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Lesen fördert die Gesundheit

Donnerstag, 8. Dezember 2016 – Autor: Anne Volkmann
Lesen verlängert das Leben – das ist das Ergebnis einer Studie US-amerikanischer Forscher. Am wirkungsvollsten scheint dabei das Lesen von Büchern zu sein, doch auch wer regelmäßig Zeitungen liest, tut seiner Gesundheit etwas Gutes.
Lesen gut für die Gesundheit

Wer öfter liest, schützt auch seine Gesundheit – Foto: jd-photodesign - Fotolia

Nicht nur Sport, eine gesunde Ernährung und der Verzicht auf Alkohol und Tabak sind gut für die Gesundheit und können das Leben verlängern – auch das Lesen von Büchern gehört offenbar zu den gesundheitsfördernden Faktoren. Das hat eine Studie von Forschern der Universität Yale ergeben. Demnach haben ältere Menschen, die häufig lesen, ein deutlich vermindertes Sterberisiko. Der Effekt beruht nach Ansicht der Forscher auf der Stärkung der Gehirnfunktionen.

Lesen reduzierte Sterberisiko um durchschnittlich 20 Prozent

An der Studie nahmen 3.635 Männer und Frauen im Alter von über 50 Jahren teil. Die Teilnehmer wurden 12 Jahre lange beobachtet und ihre gesundheitsrelevanten Daten analysiert. Wie sich herausstellte, hatten die Probanden, die durchschnittlich dreieinhalb Stunden pro Woche lasen, ein um 17 Prozent geringeres Sterberisiko als diejenigen, die sich nicht mit Literatur beschäftigten. Wer länger als dreieinhalb Stunden las, hatte sogar eine um 23 Prozent verminderte Sterbewahrscheinlichkeit. Im Schnitt lebten die lesenden Teilnehmer der Studie knapp zwei Jahre länger als die Nichtleser.

Faktoren wie Alter, Geschlecht, Wohlstand oder Bildung wurden in den Berechnungen bereits berücksichtigt. Am wirkungsvollsten erwies sich das Lesen von Büchern. Aber auch wer Magazine oder Zeitungen las, profitierte von dem Effekt, allerdings in geringerem Ausmaß. Worauf genau die positiven Effekte des Lesens beruhen, können die Studienautoren um Becca Levy von der Yale University School of Public Health in New Haven nicht erklären. Allerdings vermuten sie, dass sich die Beschäftigung mit Literatur günstig auf die kognitiven Funktionen auswirkt.

Geistige Aktivität schützt das Gehirn

Erst Anfang des Jahres hatte eine Studie von Forschern der Mayo Clinic in Rochester ergeben, dass Bildung und eine hohe geistige Aktivität vor Demenz schützen können. Offensichtlich lassen mentale Aktivitäten kognitive Reserven entstehen, die Ausfälle im Gehirn zumindest eine Zeitlang kompensieren können. Über diesen Mechanismus könnte auch die Gesundheit im Allgemeinen geschützt werden. Andere Forscher vertreten die Auffassung, dass Menschen, die lesen, generell einen gesünderen Lebensstil führen und achtsamer mit sich selbst umgehen. Hinzu kommt unter Umständen eine entspannende Wirkung des Lesens, die auch Herz-Kreislauf-Funktionen günstig beeinflussen könnte.

Foto: © jd-photodesign - Fotolia.com

Hauptkategorien: Medizin , Demografischer Wandel , Pflege
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