Leipzig legt Grundstein für den Start der Nationalen Kohorte
Gemeinsam forschen für eine gesündere Zukunft - das ist das Motto größten deutschen Bevölkerungsstudie, in die schrittweise rund 200.000 Bundesbürger eingeschlossen werden sollen. Im Mittelpunkt der Nationalen Kohorten-Studie steht die Erforschung von Volkskrankheiten wie Krebs, Diabetes, Demenz, Depression oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Nationale Kohorte will die Entstehung dieser Krankheiten genauer beobachten und auslösende Faktoren definieren. Mit den Ergebnissen sollen Krankheiten früher erkannt und Schutzmaßnahmen verbessert werden.
Bundesweit gibt es 18 Studienzentren der Nationalen Kohorte
Am Freitag wurde nun an der Universität Leipzig das Studienzentrum der Nationalen Kohorte eröffnet, es ist eines von 18 Studienzentren bundesweit. Allein in Leipzig sollen in den kommenden Jahren 10.000 Menschen zwischen 20 und 69 Jahren medizinisch untersucht und nach ihren Lebensumständen befragt werden. Bei Studienteilnehmern werden etwa Tests zur Sehschärfe, Gedächtnisleistung, Lungenfunktion und zur Funktion des Bewegungsapparates durchgeführt. Alle Teilnehmer werden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, damit ein möglichst repräsentatives Bild der deutschen Bevölkerung entsteht. Die Daten werden bundesweit gesammelt und so auch regionale Vergleichbarkeiten ermöglicht. Die Wissenschaftler erhoffen sich davon ein enormes Erkenntnispotenzial für die Wissenschaft und den medizinischen Fortschritt.
"Es ist von hoher nationaler Bedeutung, die Risikofaktoren dieser Volkskrankheiten zu identifizieren, Wege einer wirksamen Vorbeugung aufzuzeigen sowie Möglichkeiten der Früherkennung von Krankheiten zu ermitteln", erklärte die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Prof. Sabine von Schorlemer bei der, Eröffnung des Leipziger Studienzentrums am 15. August. Neue Erkenntnisse seien insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels von hoher gesellschaftlicher Bedeutung.
Bund und Länder an der Nationalen Kohorte beteiligt
„Mehr als 50 Prozent der über 50-jährigen Deutschen leiden an Bluthochdruck und anderen Volkskrankheiten“, sagte Prof. Markus Löffler, der das Projekt an der Universität Leipzig leiten wird. „Langfristig kommen dadurch enorme Kosten auf unser Gesundheitssystem zu. Nicht zu vergessen, dass die Lebensqualität der Betroffenen eingeschränkt ist und Angehörige nicht unerhebliche Belastungen mittragen." Löffler und seine Mitstreiter sehen daher in dem Projekt ein großes Potenzial für das zukünftige Gesundheitswesen.
Finanziert wird die Nationale Kohorten-Studie durch den Bund, die beteiligten Länder und die Helmholtz-Gemeinschaft mit rund 210 Millionen Euro.
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