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Kurzzeittherapie für Eltern mit Schreibabys

Freitag, 27. Dezember 2019 – Autor:
Für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern zwischen null und drei Jahren, die schlecht schlafen, viel schreien, Probleme beim Stillen haben oder unruhig sind gibt es an der Uniklinik Leipzig eine neue Kurzzeittherapie.
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Für Eltern mit Babys, die viel schreien, schlecht schlafen oder Probleme beim Stillen haben, gibt es jetzt eine Kurzeittherapie – Foto: ©pololia - stock.adobe.com

An der Uniklinik Leipzig gibt es jetzt eine neue Kurzzeittherapie für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern zwischen null und drei Jahren, die schlecht schlafen, viel schreien, Probleme beim Stillen oder sonstiger Ernährung haben oder unruhig sind.

Angeboten wird sie an der Eltern-Kind-Einheit am UKL, geleitet von Prof. Kai von Klitzing, Leiter der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters.

Kurzzeittherapie für Eltern mit Schreibabys

Im Rahmen der neuen Kurzzeittherapie für Eltern mit Schreibabys erhalten die Familien sechs Wochen lang jeweils zweimal 50 Minuten psychotherapeutische Betreuung. Diese kann in der Ambulanz oder auch im häuslichen Umfeld erfolgen, heißt es weiter in einer Pressemitteilung.

"Unser Ziel ist es, mit dieser Kurzzeittherapie die Probleme der Kinder und die Belastung der Eltern zügig zu lösen, die Situation schnell zu beruhigen und so beiden zu helfen", erläutert Dr. Franziska Schlensog-Schuster. Die Kinder- und Jugendpsychiaterin leitet die Sprechstunde für Kleinkinder und Säuglinge, die vor einem Jahr am UKL etabliert wurde.

Spielerischer Zugang zum Essen

Die Sprechstunde und die neue Therapie richtet sich an alle Eltern, die Sorgen oder Ängste wegen wegen ihres Babys haben. Die Frage, was "normal" sei und was nicht, spielt dabei keine Rolle. "Wenn die Situation in der Familie zu einer Belastung wird, sollte ein Termin für eine Vorstellung in unserer Ambulanz vereinbart werden", so Schlensog-Schuster.

Dort steht ein Team aus Psychologen, Erziehern, Kinderärzten, Pflegefachkräften und Kinderpsychiatern bereit, um nach gemeinsamen Lösungen zu suchen. "Bei Fütterstörungen zum Beispiel versuchen wir den Kindern einen anderen, spielerischen Zugang zum Essen zu vermitteln, indem beispielsweise auch mit Nahrungsmitteln 'gematscht' werden darf, bevor die Kinder es dann selbst mit ihren Fingern in den Mund stecken", beschreibt die Expertin einen Ansatz.

Oft sind die Eltern sehr verzweifelt

Oft sind die Eltern, die den Weg zu ihr finden, schon sehr verzweifelt. "Wenn das Kind beispielsweise nicht isst, wird das als eine ganz existenzielle Not empfunden. Die wollen wir den Müttern und Vätern so schnell wie möglich lindern helfen. Deshalb gibt es bei uns auch ganz kurzfristig Termine und keine Wartezeiten."

Die neue Therapieform wird im Rahmen einer vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) finanzierten Studie wissenschaftlich begleitet, wobei untersucht wird, ob und wann genau diese Form der Intensivbetreuung effektiv helfen kann und hilfreicher ist als die langfristigeren Therapien.

Stationäre Betreuung in Eltern-Kind-Zimmern

Das neue Angebot ergänzt dabei die schon bestehenden Behandlungsoptionen der Ambulanz und der Station, wo in speziellen Eltern-Kind-Zimmern auch eine stationäre Betreuung erfolgt. Für ältere Kinder gibt es eine ganze Reihe von Spezialsprechstunden, in denen ganzheitlich nach den Gründen für Beschwerden gefragt wird.

Foto: pololia/adobe.com

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