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Kreidezähne schon beim Zahndurchbruch sichtbar

Montag, 7. Juni 2021 – Autor:
Laut BARMER-Zahnreport sind Kreidezähne bei Kindern weit verbreitet. Folgeschäden lassen sich durch eine frühzeitige Kontrolle beim Zahnarzt vermeiden. Über die Ursachen weiß man indes noch wenig.
Kreidezähne treten vor allem an den bleibenden Backenzähnen auf, die mit sechs Jahren durchbrechen

Kreidezähne treten vor allem an den bleibenden Backenzähnen auf, die mit sechs Jahren durchbrechen – Foto: Foto: © Adobe Stock/ Kirill Grekov

Kreidezähne sind laut dem BARMER-Zahnreport in Deutschland recht verbreitet. Bei etwa 29 Prozent der 12-Jährigen findet sich mindestens ein bleibender Backenzahn (6-Jahr-Molar) oder ein Schneidezahn mit solchen Befunden. Zahnärzte sprechen von "Molarer-Inzisiver-Hypomineralisation, kurz MIH. Dabei handelt es sich um einen qualitativer Defekt des Zahnschmelzes, der sich während der Zahnbildung im Kiefer entwickelt. Der Zahnschmelz ist verringert mineralisiert und führt zu Verfärbungen und Schmelzabbrüchen. Kreidezähne treten vor allem im bleibenden Gebiss an Backenzähnen auf, manchmal sind auch die Schneidezähne betroffen.

Zahnärzte können Kreidezähne schon früh erkennen und behandeln

Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) rät Eltern zur frühzeitigen Kontrolle durch einen Zahnarzt. "Kreidezähne können bereits beim Zahndurchbruch erkannt werden“, betont KZBV-Vorsitzender Dr. Wolfgang Eßer, also wenn Milchzähne ausfallen und die bleibenden Zähne kommen. Das passiert ungefähr im Alter von sechs Jahren, darum auch 6-Jahr-Molar. Eine frühzeitige Erkennung des Krankheitsbildes mit engmaschiger, intensiver Betreuung und Einleitung therapeutischer Maßnahmen sei ausschlaggebend, „um einem weiteren Verlust von Zahnschmelz entgegenzuwirken und einen Zahnerhalt langfristig zu sichern", so Zahnmediziner Eßer.

Ursachen für Kreidezähne unklar

Wieso Kinder Kreidezähne bekommen, ist noch nicht abschließend geklärt. Laut Prof. Katrin Bekes, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde werden zahlreiche auslösende Faktoren diskutiert, „ein einzelner Faktor mit einem hohen Evidenzgehalt konnte jedoch bisher nicht ermittelt oder ausreichend belegt werden.“ Als Auslöser kämen Einflussfaktoren in Betracht, welche die Zahnentwicklung während der Schmelzbildung betroffener Zähne störten.

Kassen zahlen Kosten

Kinder bis zum 33. Lebensmonat haben neuerdings Anspruch auf spezielle zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen. Hierbei schaut sich der Zahnarzt die Zähne an, berät die Eltern zu Ernährung, Zahnpflege und Fluoridierungsmaßnahmen und gibt praktische Anleitungen zum täglichen Zähneputzen. Zudem haben Kleinkinder zusätzlichen Anspruch auf eine Zahnschmelzhärtung mit Fluoridlack zweimal je Kalenderhalbjahr in der Praxis. Weitere Früherkennungsuntersuchungen können ab dem 34. bis 72. Lebensmonat in Anspruch genommen werden. Anspruch auf Leistungen der Gruppen- und Individualprophylaxe haben Kinder und Jugendliche, die das 6., aber noch nicht das 18. Lebensjahr vollendet haben.

Hauptkategorie: Medizin

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