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Krankschreibungen wegen Corona gehen stark zurück

Mittwoch, 11. Mai 2022 – Autor:
Nach dem Höhepunkt der Omikron-Welle registrieren die Krankenkassen jetzt erstmals in diesem Jahr einen deutlichen Rückgang bei den Krankschreibungen aufgrund einer Corona-Infektion. Allerdings gibt es offenbar deutliche regionale Unterschiede.
Grafikkurve: Corona-Krankschreibungen 2022.

Die Kurve bildet die Krankschreibungen unter Versicherten der Barmer wegen Corona seit Jahresbeginn ab. Weil die Barmer die zweitgrößte Krankenkasse ist, lässt der hier verzeichnete Trend Rückschlüsse auf die Entwicklung in Deutschland insgesamt zu. – Foto: Barmer

Die Omikron-Variante hat die Ausbreitung des Coronavirus beschleunigt und zu Höchstwerten bei der 7-Tage-Inzidenz geführt. Nach einem explosionsartigen Anstieg seit Jahresbeginn erreichte der Wert der offiziell erfassten Infektionen mit 1.948,8 Fällen pro 100.000 Einwohner in einer Woche zum Höhepunkt der fünften Welle Ende März fast die 2.000er-Marke. Erstmals in diesem Jahr ist die Zahl der Corona-bedingten Krankschreibungen inzwischen aber deutlich rückläufig. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des „Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung“ (bifg) unter Erwerbstätigen hervor, die auch bei der Barmer versichert sind.

Rückgang um 25 Prozent nach dem Höhepunkt der fünften Welle

Der Analyse zufolge waren in der Woche vom 10. bis 16. April rund 63.500 Versicherte mit Anspruch auf Krankengeld wegen einer Covid-19-Infektion arbeitsunfähig. Zwei Wochen zuvor waren es auf dem Höhepunkt noch etwa 84.900 Betroffene gewesen. Das entspricht einem Rückgang um rund 25 Prozent. Seit Beginn des Jahres war die Zahl der Krankschreibungen, abgesehen von einem minimalen Rückgang um ein Prozent Anfang März, stets gestiegen.

Deutliche regionale Unterschiede bei Corona-Krankschreibungen

Wie aus dem Lagebild des bifg weiter hervorgeht, gibt es massive regionale Unterschiede bei der Häufigkeit der Krankschreibungen aufgrund einer Covid-19-Infektion. In Thüringen waren zwischen dem 10. und 16. April mit einer Rate von 244 je 10.000 Anspruchsberechtigten die meisten Versicherten Corona-bedingt krankgeschrieben. Auf Platz zwei und drei befanden sich Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz mit 223 beziehungsweise 211 Betroffenen je 10.000 Anspruchsberechtigten, die aufgrund einer Corona-Infektion krankgeschrieben waren. Hamburg bildete das Schlusslicht mit 111 Krankgeschriebenen je 10.000 Anspruchsberechtigten.

Corona-Krankschreibungen: Das Bundesländer-Ranking

Zahlen der wegen einer Corona-Infektion Krankgeschriebenen Barmer-Versicherten zum Zeitpunkt der 15. Kalenderwoche 2022. Die dreistelligen Werte in der Tabelle geben die Zahl der Krankgeschrieben pro 10.000 Anspruchsberechtigten Barmer-Versicherten an.

Zum Vergleich der Bundesdurchschnitt: 169

  1. Thüringen: 244
  2. Mecklenburg-Vorpommern: 223
  3. Rheinland-Pfalz: 211
  4. Sachsen: 209
  5. Bayern: 200
  6. Niedersachsen: 189
  7. Saarland: 182
  8. Hessen: 174  
  9. Brandenburg: 167
  10. Schleswig-Holstein: 163
  11. Baden-Württemberg: 161  
  12. Bremen: 152
  13. Nordrhein-Westfalen: 134
  14. Berlin: 128
  15. Hamburg: 111

(Quelle: Barmer Institut für Gesundheitssystemforschung/bifg)

Hauptkategorie: Corona
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