Krankenkassen schreiben 2016 Plus von 1,38 Milliarden Euro
Die Gesamt-Reserve der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) stieg nach der vorläufigen Statistik des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) leicht auf 25 Milliarden Euro. Im Jahr 2015 war sie deutlich auf 24,5 Milliarden Euro abgeschmolzen, nachdem sie Ende 2014 einen Rekordwert von rund 28 Milliarden Euro erreicht hatte.
Die Finanz-Reserven der Krankenkassen stiegen im vergangenen Jahr von 14,5 auf 15,9 Milliarden Euro. Einnahmen von 224,15 Milliarden Euro standen Ausgaben von 222,77 Milliarden Euro gegenüber. Der Gesundheitsfonds verfügte Ende 2016 über eine Reserve von 9,1 Milliarden Euro. Das waren 865 Millionen Euro weniger als Ende 2015. Das Gesundheitsministerium verweist auf die weiterhin positive Lohn- und Beschäftigungsentwicklung, die Rentensteigerungen zur Jahresmitte 2016 und einen Anstieg des Bundeszuschusses als positive Einflussfaktoren.
Gesundheitsminister Gröhe: Panikmache war falsch
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sieht die GKV damit auf einem soliden Fundament. „Die Panikmache, mit der Versicherte verunsichert wurden, hat sich als falsch erwiesen. Wir haben die notwendigen Verbesserungen, etwa im Bereich der Prävention, der Hospiz- und Palliativversorgung oder der Stärkung von Stationspflege und Hygiene im Krankenhaus, mit Augenmaß und stets mit Blick auf ihre langfristige Finanzierbarkeit auf den Weg gebracht“, so Gröhe. Sein Ministerium verweist darauf, dass die Krankenkassen 2015 noch einen Ausgabenüberhang von 1,13 Milliarden Euro auswiesen.
Die Ausgaben pro Versicherten stiegen im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent. Dieser Anstieg ist laut BMG der niedrigste seit 2012. Er liegt auch deutlich unterhalb des Ausgabenzuwachses, den die Experten im sogenannten Schätzerkreis im Oktober 2015 mit 4,3 Prozent für das Gesamtjahr 2016 prognostiziert hatten. Da auch die Versichertenzahlen gewachsen sind, liegt der absolute Ausgabenzuwachs jedoch genau im prognostizierten Bereich.
Ausgaben für Prävention auf gefordertes Niveau gestiegen
Die Verwaltungskosten der Krankenkassen stiegen um 4,5 Prozent je Versicherten (2015: 3,2%). Niedriger als in den Vorjahren war jedoch das Ausgabenwachstum für Arzneimittel mit 3,1 Prozent pro Versichertem (2015: 4%, 2014: 9,4%). Das Ministerium verweist darauf, dass die Ausgaben für innovative Arzneimittel zur Behandlung der Hepatitis C 2016 im Vergleich zum Vorjahr um rund 500 Millionen Euro niedriger ausfielen.
Die Krankengeldausgaben sind mit 2,9 Prozent je Versicherten moderat gestiegen. Für die Behandlung von Versicherten in Arztpraxen und anderen ambulanten Einrichtungen gaben die Kassen pro Kopf 3,4 Prozent mehr aus, für Krankenhausbehandlungen 2,8 Prozent mehr und für zahnärztliche Behandlungen 3,1 Prozent mehr als 2016. In den Bereichen Prävention und Hospiz- und Palliativversorgung stiegen die Ausgaben deutlich. Diese Zuwächse sind jedoch durch gesetzliche Maßnahmen bedingt.
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