Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Konsum von Kinderpornografie verhindern

Montag, 27. Juli 2009 – Autor:
Am Institut für Sexualmedizin der Charité Berlin - Universitätsmedizin ist im Juni 2009 ein Forschungsprojekt mit dem Titel "Prävention von Kinderpornografiekonsum im Dunkelfeld" gestartet. Der Präventionsansatz richtet sich gezielt an Männer, die den Wunsch verspüren kinderpornografisches Material zu nutzen oder dies bereits tun.
Präventions-Projekt für an der Charite gestartet

Prof. Dr. Dr. Klaus Beier

Mit dem auf zwei Jahre angelegten Projekt wollen Therapeuten der Berliner Charité potenzielle Nutzer von Kinderpornografie erreichen, bevor sie straffällig werden - also genau das verhindern, was in der Kinderpornografie zu sehen ist. Die klinischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse des Instituts für Sexualmedizin haben gezeigt, dass Nutzer von Kinderpornografie häufig eine pädophile Neigung aufweisen.

Unterstützung für Männer mit Wunsch nach Kinderpornografie

Männern, die für ihren Wunsch, Kinderpornografie zu konsumieren ein Problembewusstsein haben oder darunter leiden, bietet das Institut kostenlos und schweigepflichtgeschützt eine diagnostische Einordnung ihres Problems und therapeutische Unterstützung an. Mithilfe einer PR- und Medienkampagne sollen betroffene Männer auf das Therapieangebot an der Charité aufmerksam gemacht werden. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) fördert 24 Therapieplätze. Weitere Mittel kommen von der Stiftung Hänsel + Gretel.

"Kinderpornografie ist eine Herausforderung für die Gesellschaft, der wir mit einem präventiven Therapieprogramm und über die Beantwortung gezielter Forschungsfragen begegnen wollen. Um sexuellen Missbrauch von Kindern durch Kinderpornografie zu verringern, machen wir den Konsumenten von Kinderpornografie ein konkretes Hilfsangebot", sagte Prof. Dr. Dr. Klaus M. Beier, Direktor des Instituts.

Präventive Behandlung am Institut für Sexualmedizin der Charité

Das Internet hat die Nutzung und Verbreitung von kinderpornografischem Material erheblich erleichtert. So können bereits Nutzer mit durchschnittlichen Computerkenntnissen in wenigen Schritten Kinderpornografie finden oder herunterladen. "Kinderpornografie fügt Kindern erheblichen Schaden zu", sagte Barbara Schäfer-Wiegand, Vorsitzende der Kinderschutzstiftung Hänsel + Gretel, die das Präventionsprojekt der Charité in der Umsetzung unterstützt. "Da mit der Herstellung der Bilder der sexuelle Missbrauch von Kindern einhergeht, fördert die Nutzung von Kinderpornografie eine weitere Herstellung und damit sexuellen Kindesmissbrauch. Mit der präventiven Behandlung der Nutzer tragen wir auf diese Weise aktiv zum Kinderschutz bei".

Das Institut verfügt bereits über gute Erfahrung in der Behandlung von Männern mit pädophiler Neigung. Seit 2005 werden hier mit Unterstützung der VolkswagenStiftung und (seit 2008) mit Bundesmitteln im Rahmen des Forschungsprojekts "Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch im Dunkelfeld" Therapieplätze für Betroffene angeboten. Einbezogen in das Therapieprogramm werden Personen, die bisher nicht übergriffig geworden sind, aber befürchten, sexuelle Übergriffe auf Kinder begehen zu können und Männer, die bereits sexuelle Übergriffe auf Kinder begangen haben, aber ohne Druck der Strafverfolgungsbehörden therapeutische Hilfe suchen. Nach Ausstrahlung des ersten Spots mit dem Claim "Kein Täter werden!" und der bundesweiten Berichterstattung haben sich bereits über 1.000 Männer in der Charité gemeldet.

Weitere Informationen unter:
http://www.sexualmedizin.charite.de  und
http://www.kein-taeter-werden.de

Weitere Nachrichten zum Thema Charité

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin