Kniearthrose: Wie sicher ist die Endoprothese?
An ihrer randomisierten, kontrollierten Studie nahmen 100 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Knie-Arthrose teil, die von ihrem Orthopäden eine Empfehlung für einen Kniegelenksersatz erhalten hatten.
Der einen Hälfte der Probanden wurde ein künstliches Kniegelenk eingesetzt, anschließend erhielten sie zwölf Wochen lang eine konservative Behandlung. Die andere Gruppe wurde ausschließlich konservativ behandelt. Diese Therapie bestand aus Bewegungs-Training, Schulung, Ernährungsberatung, die Verwendung von Einlegesohlen und Schmerzmitteln.
Arthrose: Endoprothese bringt weniger Schmerzen
Nach zwölf Monaten überpüften die Ärzte das Ergebnis anhand einer Skala, auf der die Patienten Angaben zu Schmerzen, Symptomen, Alltagsaktivitäten und Lebensqualität (KOOS4) machten. Die Bewertungen reichten von 0 (sehr schlecht) bis 100 (am besten).
Die Endoprothesen-Gruppe erreichte eine stärkere Verbesserung in der KOOS4-Punktzahl als die konservativ behandelte (32,5 zu 16). In der Knie-Ersatz-Gruppe gab es aber eine höhere Anzahl von schwerwiegenden Nebenwirkungen (24 zu 6) wie einer Infektionen oder tiefen Venen-Thrombosen.
Auch bei Patienten ohne OP verbesserte Werte
Fazit der Forscher: Bei Patienten mit Knie-Arthrose, die Anspruch auf einseitige Kniegelenksersatz haben, führte die OP kombiniert mit einer konservativen Nachbehandlung zu mehr Schmerzlinderung und Funktionsverbesserung.
Allerdings verbesserten sich die Werte auch in der nicht-operierten Gruppe. Und nur ein Viertel der Patienten (26 Prozent), die nur konservativ behandelt wurden, entschlossen sich innerhalb der zwölf Monate, sich doch operieren zu lassen. Die nichtoperative Therapie könnte also für einige durchaus eine Behandlungsoption sein oder zumindest den Zeitpunkt für einen Gelenkersatz hinausschieben.
Foto: Stasique