Klinik Eschenallee zieht nach Steglitz
„Eschenallee“ ist für den einschlägigen Westberliner fast so ein Synonym für Psychiatrie geworden wie „Bonnies Ranch“. Nun sind die Tage der Eschenallee gezählt: Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité zieht bis zum Wochenende nach Steglitz um. Den Standort Eschenallee als psychiatrische Klinik gibt es dann nicht mehr. Am Campus Benjamin Franklin (CBF) wurden deshalb für elf Millionen Euro neue Räume hergerichtet. Für fünf Stationen, zwei Tageskliniken und den Ambulanzbereich sowie das Schlaflabor und die Ergotherapie stehen jetzt rund 5.500 Quadratmeter auf zwei Ebenen zur Verfügung. Insgesamt hat die Klinik damit zwar weniger Platz als im Westend. Dafür hat der Umzug aber viele andere Vorteile, allen voran wirtschaftliche. 1,5 Millionen Euro will die Charité durch die Aufgabe des kostenintensiven Außenstandorts jedes Jahr einsparen.
Am CBF ist die volle Infrastruktur einer großen Klinik vorhanden
Ein weiterer Vorteil: Patienten und Ärzten steht jetzt die gesamt Infrastruktur eines Universitätsklinikums zur Verfügung – angefangen beim moderne MRT-Gerät bis hin zu Therapiebereichen wie beispielsweise das Bewegungsbad. »Die Integration der Psychiatrie in das Klinikgebäude am CBF bedeutet für uns insgesamt eine Qualitätssteigerung für die Patienten: beispielsweise durch die engere Vernetzung mit den somatischen Fächern, die die interdisziplinäre Behandlung der Patienten verbessert«, sagte die Direktorin der Klinik Prof. Dr. Isabella Heuser-Collier bei einem Pressetermin am Montag.
Psychiatrie zum Wohlfühlen
Schöner und komfortabler sind die neuen Räume auch. Hell angestrichen, ab und zu ein paar farbige Akzente, kommt die neue Klinik ziemlich modern und aufgeräumt daher. Anders als im Altbau Eschenallee haben die Patientenzimmer eigene Bäder sowie Multimediageräte an jedem Bett – und sogar einen Blick auf den Teltowkanal. Auch die Therapie-, Aufenthalts- und Speiseräume sind hell und großzügig gestaltet. „Die Patienten werden sich hier wohl fühlen“, meinte Heusser.
Die Klinik ist auf affektive Störungen, Persönlichkeitsstörungen und Posttraumatische Belastungsstörungen sowie Schizophrenien spezialisiert. Patienten können hier vollstationär aufgenommen werden, aber auch eine teilstationäre oder ambulante Behandlung ist möglich. Eine Besonderheit der Klinik ist die Mutter-Kind-Einheit: Dort können bis zu zehn Mütter mit ihren Kindern aufgenommen werden.
Foto: Charité