Kirsten Minden erhält Stiftungsprofessur der Rheumastiftung
Erstmals hat die Rheumastiftung eine Stiftungsprofessur für Versorgungsforschung in der Rheumatologie ausgeschrieben. Die Kinderrheumatologin Dr. Kirsten Minden vom Sozialpädiatrischen Zentrum für chronisch kranke Kinder der Charité hat den Ruf jetzt angenommen. Ziel der Stiftungsprofessur ist, die Forschung auf dem Gebiet der Rheumatologie und die Lebenssituation rheumakranker Menschen zu verbessern. Die Rheumastiftung fördert die Professur in den kommenden fünf Jahren mit jährlich 120.000 Euro, danach soll sie vom Deutschen Rheuma-Forschungszentrum aus eigenen Mitteln weitergeführt werden.
Minden hat an der Charité die Transitionssprechstunde etabliert
„Mein zentrales Anliegen ist die Beschreibung und stetige Verbesserung der Versorgungssituation rheumakranker Kinder, Jugendlicher und Erwachsener“, erklärt Kirsten Minden. Die Fachärztin für Kinder- und Jugendrheumatologie gilt als erstklassige Besetzung. Als exzellente Wissenschaftlerin und Ärztin habe sie sich auch jenseits der Kinder- und Jugendrheumatologie um die Versorgung von Rheumakranken in Deutschland verdient gemacht, sagte Professor Dr. Jürgen Braun, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie. Minden hat als Oberärztin an der Charité zum Beispiel die so genannte „Transitionssprechstunde“ eingeführt, um den Übergang vom Kinder- zum Erwachsenenleben ohne das Risiko einer rheumatologischen Versorgungslücke optimal zu gestalten. Darüber hinaus leitet sie seit über zehn Jahren eine Arbeitsgruppe am DRFZ. In dieser Funktion ist sie für die Durchführung von epidemiologischen Langzeitstudien verantwortlich, darunter die bundesweite Kerndokumentation rheumakranker Kinder und Jugendlicher und das Biologikaregister JUMBO für junge Erwachsene mit juveniler idiopathischer Arthritis. 2012 habilitierte sich Minden mit dem Thema „Krankheitsfolgen der juvenilen idiopathischen Arthritis“.
„Wir freuen uns, dass wir mit dieser Stiftungsprofessur einen spürbaren Beitrag zur Verbesserung der teilweise prekären Versorgungssituation von Menschen in Deutschland setzen können“, betonte Rotraut Schmale-Grede, Vorstandsmitglied der Deutschen Rheuma-Liga. „Insbesondere an der Schnittstelle zwischen Kinder- und Erwachsenenrheumatologie brauchen wir neue Konzepte, um den Betroffenen eine weitgehend uneingeschränkte Teilhabe am Arbeits- und Sozialleben zu ermöglichen.“
Stiftungsprofessur ist erstes großes Förderprojekt der Rheumastiftung
Die Rheumastiftung wurde von der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und der Deutschen Rheuma-Liga gegründet. Sie ist die erste gemeinnützige Stiftung in Deutschland, die gemeinsam von der wissenschaftlichen Fachgesellschaft und der Patientenselbsthilfeorganisation getragen wird. Die Errichtung einer Stiftungsprofessur ist das erste größere Förderprojekt der noch jungen Stiftung, die sich das Motto „Rheuma heilbar machen“ auf die Fahnen geschrieben hat. Die Fördermittel dazu verdankt die Stiftung der Deutschen Rheuma-Liga, die die Mittel aus einem Nachlass bereitgestellt hat.
Foto: Aysenur Catik, Hoffotografen