Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Kinder ab 12 Jahren können gegen Corona geimpft werden

Samstag, 29. Mai 2021 – Autor:
Ab dem 7. Juni können in Deutschland auch Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren geimpft werden. Das beschlossen Bund und Länder. Die EMA hat heute den Biontech/Pfizer-Impfstoff für die Altersgruppe 12 bis 15 Jahre zugelassen.
Kinder ab 12 Jahren können demnächst gegen Corona geimpft werden

– Foto: Adobe Stock/Patryssia

Ab dem 7. Juni können in Deutschland auch Kinder und Jugendliche von 12 bis 15 Jahren geimpft werden. Die  EMA hat den Biontech/Pfizer-Impfstoff in der Altersgruppe zugelassen. In den USA und Kanada wird er bereits verimpft. Mit der Zulassung des Moderna-Impfstoffes in der EU wird in den nächsten Wochen gerechnet.

Bund und Länder haben zugleich die Impfung für diese Altersgruppe freigegeben. Nach dem Auslaufen der Impfpriorisierung können sich alle impfen lassen, die es wünschen – so sie einen Termin beim Arzt oder in einem Impfzentrum bekommen. Bislang waren die Impfstoffe erst ab 16 Jahren zugelassen.

Mehr Impfstoff für Schüler?

Die Freigabe ist nicht unumstritten. Den einen gehen die Impfpläne nicht weit genug, den anderen gehen sie zu weit. Zur ersten Fraktion gehört Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Er wollte Impfdosen für eine entsprechende Impfkampagne unter Schülern zurückstellen lassen, konnte sich damit jedoch nicht bei den Ländern durchsetzen, denn dann hätte der Impfstoff an anderer Stelle gefehlt.

Auch der  Lehrerverband hätte sich eine konkrete Impfempfehlung für Schüler gewünscht und versprach sich davon "positive Auswirkungen auf den Schulbetrieb" – sprich mehr Sicherheit für den Präsenzunterricht, der nach den Sommerferien wohl in allen Bundesländern wieder stattfinden wird.

STIKO plädiert nur für Impfung chronisch kranker Kinder

Die STIKO am Robert Koch-Institut hingegen bremst. Es solle nur eine Impfempfehlung für chronisch kranke Kinder ausgesprochen werden, bei denen eine Covid-19-Erkrankung mit höheren Risiken verbunden wäre. Ansonsten erkrankten Kinder oft symptomlos oder nur leicht, weshalb der Nutzen einer Schutzimpfung womöglich geringer sei als der Schaden. Bislang gebe es noch nicht genügend Daten zur Langzeit-Nebenwirkung der Impfung, wird dort argumentiert.

Ähnlich sieht es Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt. Er sagte der "Welt": "Wegen der aktuell noch unzureichenden Datenlage würde ich Eltern jetzt nicht raten, ihre Kinder regelhaft impfen zu lassen."

Studie bescheinigt 100-prozentige Wirksamkeit

Abgesehen von der Zulassungsstudie liegt aber eine Studie liegt bereits vor:  Laut einer im Fachmagazin NEJM veröffentlichten Untersuchung war es bei 1.131 geimpften Kindern im Alter von 12 bis 15 Jahren  zu keiner Corona-Infektion gekommen. In der Kontrollgruppe von 1.129 Kindern, die Placebo erhielten, gab es 16 Fälle.

Als Nebenwirkung der Impfung wurden Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit und Kopfschmerzen beschrieben. Die Immunantwort war sogar noch stärker als bei 16 bis 25-jährigen. Die Impfung sei hochwirksam und zeige ein "günstiges Sicherheitsprofil".

Kinder ab 12 Jahren können gegen Corona geimpft werden

Ab dem 7. Juni können Kinder und Jugendliche von 12 bis 15 Jahren gegen Corona geimpft werden. Eine Impfpflicht für Kinder wie bei Masern soll es nicht geben. Die wurde bei Masern eingeführt, weil die Erkrankung in seltenen Fällen und noch Jahre später tödliche Komplikationen nach sich ziehen kann. Es wird damit gerechnet, dass 60 Prozent der 12 bis 15-jährigen eine Corona-Impfung erhalten.

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Coronavirus , Impfen , Kinder

Weitere Nachrichten zum Thema Kinder und Corona

04.05.2021

Das regelmäßige Testen in Kitas scheint die Infektionsausbreitung auszubremsen. Das zeigt eine Studie aus Würzburg. Sie zeigt auch, dass Kinder nicht die Treiber der Pandemie sind.

Nach ihrer Wiedereröffnung entwickelten sich Schulen nicht zu den gefürchteten Hotspots für Corona. Das ist das Ergebnis einer Studie Dresdner Forscher. Ihrer Meinung nach ist auch das Infektionsgeschehen in Familien weniger dynamisch, als oft behauptet wird.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin