Aluminium in Deos stehen seit langem unter Verdacht, Brustkrebs auszulösen. Zweifelsfrei geklärt ist dieser Zusammenhang allerdings nicht. So kamen verschiedene Untersuchungen zu widersprüchlichen Ergebnissen. Dennoch sollten Frauen vorsichtig sein und lieber auf Antitranspirantien ohne Aluminiumsalze zurückgreifen. Viele Hersteller haben reagiert und bieten bereits Deos ohne Aluminiumsalze an.
Neue Erkenntnisse der Medizinischen Universität Innsbruck zeigen nun, dass die Sorge um das Krebsrisiko nicht unbegründet ist: Eine Studie mit 209 Brustkrebspatientinnen und einer ebenso großen Kontrollgruppe hatte gezeigt, dass eine sehr häufige Verwendung von aluminiumhaltigen Deos im jungen Lebensalter die Gefahr an Brustkrebs zu erkranken erhöhen kann. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „EBioMedicine“ erschienen.
Potenziell krebsauslösend
„Wir können keine Entwarnung geben, was die Verwendung von Deodorants mit Aluminiumsalzen angeht“, fasst Studienleiter Hanno Ulmer die Ergebnisse zusammen. Zwar liege noch kein definitiver Beweis vor, dass Aluminiumsalze krebsauslösend seien. Dennoch sei Vorsicht geboten: „Bis zur vollständigen Klärung der Bedeutung von Aluminiumsalzen als potentiell krebsauslösender Stoff empfehlen wir einen sorgsamen Umgang mit Unterarm-Kosmetika, die Aluminium enthalten“, meint Ulmer. Insbesondere jüngere Frauen sollten auf einen übermäßigen Gebrauch zu verzichten.
In der Studie der Uni Innsbruck wurden alle Teilnehmerinnen nach ihrem Gebrauch von Deodorants befragt. Um stichhaltige Belege zu bekommen, wurden auch Gewebeproben auf ihren Aluminiumkonzentration hin untersucht. 100 Gewebeproben stammten von Brustkrebspatientinnen, weitere 52 von den gesunden Studienteilnehmerinnen.
Die statistische Auswertung der Daten zeigt, dass vor allem Frauen, die angegeben haben in jungen Jahren sehr häufig, also mehrmals täglich, Deodorants verwendet zu haben, ein erhöhtes Brustkrebsrisiko aufweisen. Lediglich sechs Prozent der Teilnehmerinnen gehörten zu dieser Gruppe der „Intensiv-Benutzer“. Trotz der recht geringen Anzahl reicht das Ergebnis, um statistisch signifikant zu sein.
Hohe Aluminiumkonzentration in tumorösem Brustgewebe
Interessant an der Innsbrucker Studie ist aber noch ein weiteres Ergebnis: Die Forscher fanden nämlich bei Frauen mit Brustkrebs eine signifikant höhere Aluminiumkonzentration im Brustgewebe als bei den gesunden Frauen. Diese Konzentration war bei Frauen mit Tumoren in Achselnähe besonders hoch. Das lässt aufhorchen und nährt den Verdacht, dass Aluminiumsalze doch krebsauslösend sein könnten.
Weitere Untersuchen seien unbedingt erforderlich, betonen die Forscher. Denn die Studie habe keinen kein ursächlicher Zusammenhang untersucht, vielmehr beruhten die Ergebnisse auf retrospektiven Befragungen. Erinnerungsfehler seien also nicht ausgeschlossen.
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